Intensiver Sport besser gegen Herzinfarkt

Wer einem Herzinfarkt mit Ausdauersport vorbeugen möchte, muss sich mehr anstrengen als bisher angenommen. Um positive Effekte zu erzielen, muss man bis zu fünfmal pro Woche trainieren, berichten Innsbrucker Wissenschaftler.

Mit Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, Skitourengehen und Langlaufen kann man das Risiko für einen Herzinfarkt senken. Um jedoch sichtbare Effekte auf die Herzkranzgefäße zu erzielen, muss man sich mindestens drei- bis fünfmal pro Woche bewegen, so Gudrun Feuchtner, Radiologin der Klinik Innsbruck am Dienstag beim Europäischen Kardiologenkongress (ESC).

laufender Mann

ORF/Bernhard Weihsinger

Nur wer viel Sport betreibt, kann einem Herzinfarkt vorbeugen, so Ärzte der Klinik Innsbruck

Wie viel Sport braucht der Mensch, um eine Arterienverkalkung und damit einen Herzinfarkt zu verhindern oder eine Verkalkung wieder abzubauen? In einer mit 290 Patienten breit angelegten Studie sind Innsbrucker Wissenschaftler zum Schluss gekommen, dass viel mehr Bewegung als bisher angenommen dafür von Nöten ist.

Neun Prozent weniger Verkalkung

Im Rahmen der Studie wurde der individuelle Trainingslevel, die Trainingsintensität und die Anzahl der Trainingsjahre sowie die Art der sportlichen Betätigung rückblickend bestimmt und die Studienteilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: Die Trainingslevel wurden als gering (20 bis 40 Minuten), moderat (eine Stunde) oder hoch (eine bis drei Stunden) und die Intensität als gering (bis zu dreimal pro Woche) moderat (drei- bis fünfmal) oder hoch (fünfmal und mehr) eingestuft.

Die Gruppen wurden anschließend mit einer Kontrollgruppe von Nichtsportlern verglichen. Fazit: Die Anzahl an Hochrisikoplaques war bei Sportlern mit mittlerem bis hohem Ausdauersporttrainingslevel deutlich geringer. Die Häufigkeit der Gefäßverkalkung war bei fleißigen Sportlern um neun Prozent niedriger, ebenso der koronare Calcium-Score (57,3 vs. 83), ein Prädiktor für das Herz-Kreislauf-Risiko.

Die Innsbrucker Studie wurde in Kooperation mit der Universitätsklinik für Kardiologie Innsbruck durchgeführt und wurde ermöglicht durch die Zusammenarbeit des Teams um Christian Langer (cand med), Christoph Beyer (cand med), Dr. Fabian Plank, Prof. Guy Friedrich (Fellow of ESC) und dem Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus (Dr. Benito Baldauf).

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