Deutlich weniger Anzeigen im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr sind in Tirol deutlich weniger Straftaten angezeigt worden als im Jahr zuvor. Bis Ende Juni wurden 22.589 Delikte gemeldet, im Jahresvergleich waren das 5,7 Prozent weniger. Zugleich stieg die Aufklärungsquote.

In den letzten zehn Jahren wurden noch nie so wenige Straftaten zur Anzeige gebracht wie im ersten Halbjahr 2017. Die Zahl der angezeigten Gewalttaten sank dabei um 2,1 Prozent auf 1.849 Delikte. Im Bereich der Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser konnte die Polizei im Jahresvergleich einen markanten Rückgang von 260 Delikten im ersten Halbjahr 2016 auf nunmehr 182 Delikte im ersten Halbjahr 2017 verzeichnen. Das entspricht einem Rückgang von 30 Prozent.

Einbrüche in Wohnungen und Häuser im Halbjahr

BK/PKS

Auch im Bereich der Wirtschaftskriminalität wurde mit 1.912 angezeigten Delikten ein langjähriger Tiefwert verzeichnet. Auch die Zahl der angezeigten Taschendiebstähle, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen ging teils deutlich zurück.

Cyber Crime deutlich im Vormarsch

Auffallend ist jedoch die steigende Zahl der Straftaten im Bereich des Internets wie beispielsweise Datendiebstahl, sexuelle Belästigung, Mobbing oder auch des Verkaufs von Waren, die nicht geliefert wurden. Hier gab es einen Anstieg von 21,6 Prozent im Jahresvergleich.

Anzeigen Cyber Crime

BK/PKS

13.360 Personen angezeigt

Im 1. Halbjahr 2017 wurden in Tirol insgesamt 13.360 Tatverdächtige zur Anzeige gebracht. Der Anteil der Ausländer beträgt hier 47,1 Prozent (6.288 Personen), aus Deutschland stammten 1.714 angezeigte Personen, aus der Türkei 355, aus den Niederlanden 354, aus Marokko 340, aus Rumänien 294 und aus Italien 288 Personen.

Beim überwiegenden Anteil der angezeigten Tatverdächtigen handelt es sich nach Angaben der Polizei um Touristen (2.212), Arbeitnehmer (1.491) sowie um Asylwerber (883), wobei bei letzteren im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 ein Minus von 20,4 Prozent (entspricht 226 Angezeigten) auffalle.

Mehr als die Hälfte der Taten wird geklärt

Mit einer Aufklärungsquote von 52 Prozent befindet sich Tirol nach Angaben der Polizei nicht nur weiterhin im Spitzenfeld des Bundesländervergleiches, sondern erzielt auch hier den höchsten Wert im Zehn-Jahresvergleich.

In ganz Österreich über 251.000 Anzeigen

2017 hat es in Österreich bisher 251.795 Anzeigen gegeben. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 bedeutet das einen Rückgang von 6,5 Prozent, wie Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit im Innenministerium, gegenüber dem Ö1-Morgenjournal sagte - mehr dazu in Heuer bisher weniger Anzeigen. (news.ORF.at)