Tirol Milch erhöht erneut Milchpreise

Die Tirol Milch, die im Besitz der größten heimischen Molkerei Berglandmilch ist, erhöht mit Anfang August heuer bereits zum fünften Mal den Milchpreis. Grund sind international steigende Butterpreise.

Der Milchpreis, den Bauern von Molkereien erhalten, ist seit geraumer Zeit im Keller. In diesem Jahr scheint es zumindest leicht bergauf zu gehen. Die Berglandmilch mit der Tirol Milch hat mit 1. August eine Erhöhung von 1,14 Cent pro Kilogramm brutto (netto 1,01 Cent) beschlossen. Der Milchpreis, den Bauern von der Tirol Milch erhalten, liegt nun bei 41,47 Cent/Kilogramm brutto. Für Biomilch beträgt er 54,92 Cent, für Bio-Heumilch bei 61,59 Cent pro Kilogramm brutto.

Mehr Nachfrage, weniger Angebot

Die steigenden Preise erklärt Josef Braunshofer, Geschäftsführer der Berglandmilch, zu der die Tirol Milch gehört, mit einer höheren Nachfrage und einem geringeren Angebot: „Das erklärt sich aus einer international stark gestiegenen Preissituation bei Butter. Die ist wiederum damit erklärbar, weil es anlieferungsseitig etwas geringere Mengen gab als im Vorjahr und dann reagieren Märkte sehr schnell.“ Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) sieht bei Butternotierungen mittlerweile international ein All-Time-High.

Butter

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Butter wird wieder mehr nachgefragt

Butter ist teurer geworden

Der zuletzt äußerst niedrige Milchpreis hat vielen Bauern wirtschaftlich schwer zu schaffen gemacht. „Für unsere Milchbauern ist die Erhöhung mit Sicherheit nötig, weil die hatten ein sehr schwieriges Jahr 2016“, sieht auch Braunshofer. „Wir können sie heuer anheben, weil sich die Märkte international sehr stabilisiert haben. Wir sind jetzt wieder in Vorlage gegangen und diskutieren das jetzt mit unseren Handelspartnern und versuchen diese Erhöhung in neuen Preisen umzusetzen“, erklärt der Bergland-Geschäftsführer weiter.

In vielen Ländern sind in den vergangen Monaten daher die Milch-und Butterpreise im Supermarktregal angehoben wurden. Eine durchschnittliche 250 Gramm Butter-Packung kostete im österreichischen Lebensmittelhandel zuletzt rund 2,20 Euro, bei Butter-Eigenmarken belief sich der Preis auf 1,85 Euro.

EU hat Reduktion der Milchmenge gefördert

Der Trend hochwertiges Milchfett durch billige Imitate, unter anderem Palmfett, zu ersetzen, werde sowohl aus Geschmacksgründen, als auch aus ökologischen Gründen immer mehr abgelehnt, erklärt der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter(VÖM) Helmut Petschar.

Seit dem Preistief im Sommer 2016 hat sich die Lage am Milchmarkt entspannt. Die EU förderte, um den Milchmarkt zu entlasten, im vergangenen Herbst und im Frühjahr die Reduktion der Milchmenge durch die Bauern mit einer Beihilfe.