Gastronomie fürchtet neue EU-Vorschrift

Tirols Gastronomen wehren sich gegen eine neue EU-Regelung. Nach dieser sollen zu braun gebratene Pommes Frites, Toasts oder Schnitzel verboten werden, weil in ihnen das möglicherweise krebserregende Acrylamid vorkommt.

In zu heiß gebratenen, stärkehaltigen Lebensmitteln kann das möglicherweise krebeserregende Acrylamid entstehen. Deshalb plant die EU, es in Lebensmitteln zurückdrängen, und schlägt andere Zubereitungsarten für Gebratenes, Gebackenes oder Geröstetes vor.

Das geht Tirols Gastronomen eindeutig zu weit. Ihr Sprecher Josef Hackl spricht von einer weiteren „Bürokratielawine“, die die Freude am Arbeiten verderbe. Er fordert Aufklärung für Konsumenten und die Umsetzung in ihrer eigenen Küche. Hackl befürchtet, dass „hier womöglich wieder das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird und unsinnige Vorgaben aus Brüssel bei uns in Österreich weiter verschärft werden“ wie bei der Allergen-Verordnung bzw. deren Umsetzung, deren Nutzen in keinem Verhältnis zum bürokratischen Aufwand stehe.

Bräunungstabellen in jeder Gasthausküche?

Es könnte passieren, dass selbstgemachte Pommes Frites im Würstelstand um die Ecke künftig „blanchiert“ werden müssten und eine Expertengruppe in der Restaurantküche den Bräunungsgrad eines Toasts mit einer EU-Tabelle vergleichen müssten, so der Tiroler Gastronomiesprecher.

Bereits im Vorfeld der Neuen Verordnung hätten sich sämtliche Gastronomieverbände gegen diese neue Verordnung ausgesprochen - mehr dazu in Zu viel Acrylamid im Wiener Schnitzel?(wien.ORF.at, 21.7.2017).