Warnung vor explosionsartiger Vermehrung

Vor einem Anstieg der Tigermückenpopulation hat das Land Südtirol am Donnerstag gewarnt. Bei Untersuchungen seien in Eiablagefallen Eier nachgewiesen worden. Das Land bittet die Bevölkerung um Mithilfe, um eine explosionsartige Vermehrung zu verhindern.

Verbreitung und Gefahr

Die asiatische Tigermücke ist eine auffällig schwarz-weiß gemusterte Stechmücke. Sie kann das Chikungunya- und Denguefieber übertragen. Seit den 1990er Jahren breitet sie sich auch in Europa aus.

Bei Untersuchungen seien in Eiablagefallen Eier nachgewiesen worden, außerdem seien seit Mai vereinzelt erste Exemplare der Insekten unterwegs. Das heiße Wetter und die vorhergesagten Wärmegewitter würden perfekte Voraussetzungen für die Entwicklung der aus den Tropen eingeschleppten Mückenart bieten. Die Experten der Landesumweltagentur beobachten seit einigen Jahren die Entwicklung der Tigermückenpopulation.

Asiatische Tigermücke

APA

Mit ihrer schwarz-weiß-Musterung ist die Tigermücke gut erkennbar.

Brutstätten sind kleine Wasseransammlungen

Laut den neuesten Untersuchungsergebnissen wurden in mehreren Eiablagefallen erste Tigermückeneier nachgewiesen. Damit bestätige sich der in den vergangenen Jahren beobachtete Trend. Ab Mai sind erste, wegen der geringen Anzahl aber meist noch unbemerkte Tigermücken unterwegs, so Biologin Edith Bucher.

Die sommerlichen Temperaturen würden den Entwicklungszyklus, der üblicherweise von der Entwicklung vom Ei bis zur erwachsenen Tigermücke zwei bis drei Wochen dauere, auf die Hälfte reduzieren. „Wenn man im Garten und auf den Balkonen nicht darauf achtet, kleine Wasseransammlungen zu vermeiden“, unterstreicht Alberta Stenico, Direktorin am Biologischen Landeslabor, „ist eine Tigermückenplage im Spätsommer wahrscheinlich“. Nach einem Gewitterregen könnten sich verschiedene im Garten vergessene Objekte mit Wasser füllen und so als Brutstelle dienen.

Entwicklung der Larven unterbinden

Daher ersuchte das Land um aktive Mitarbeit der Bevölkerung, andernfalls seien die Vorsorge-Maßnahmen der öffentlichen Verwaltung auf den öffentlichen Flächen nutzlos. Nur wenn die Entwicklung der Larven zu erwachsenen, stechenden Tigermücken unterbunden wird, könne ein explosionsartiges Anwachsen der Population verhindert werden. Die Tigermücke gilt als Überträger gefährlicher Erkrankungen.