Mobbing: Kinder als Opfer und Täter
Vom Hänseln wegen der Kleidung oder des Aussehens, über Ausschließen aus der Klassengemeinschaft bis hin zu körperlicher Gewalt: Wenn Betroffene immer wieder Ziel solcher Gewalt werden und das in einem System passiert, aus dem sie nicht einfach ausbrechen können, dann sprechen Experten von Mobbing.
Mobbing gehe weit über einen begrenzten Konflikt hinaus, sagt Franziska Schröcker von der Tiroler Kinder- und Jugendanwaltschaft: „Mobbing hört nicht von selber auf. Man hört oft den Satz: ‚Früher hat es das auch gegeben und wir haben es uns in der Klasse ausgestritten‘. Wenn es sich wirklich um Mobbing handelt, dann wird sich das nicht von allein lösen. Ein Konflikt kann sich lösen, bei Mobbing braucht es Unterstützungssysteme und jemanden, der einfach hilft."
APA/dpa/Caroline Seidel
Hilfe bei Vertrauenspersonen suchen
Für Eltern kann etwa das Nachlassen der Schulleistungen ein Signal sein, dass etwas nicht stimmt. Bei Mobbing genauso wie bei anderen Problemen sollen die Kinder das Gefühl haben, dass sie bei Vertrauenspersonen Hilfe suchen können und sollen. „Wir sollten den Kindern und Jugendlichen mitgeben, dass wir Gewalt nicht tolerieren. Weil es zieht sich dann durch alle Altersstufen bis hin ins Erwachsenenalter“, so Schröcker. Schulsozialarbeiter, Schulpsychologen oder auch andere Einrichtungen sind dazu da, in solchen Fällen zu helfen, sagt die Expertin der Kinder- und Jugendanwaltschaft.
Vortrag in Imst
In Imst findet am Mittwoch ein Info-Abend unter dem Titel „Von Löwen und Lämmern“ statt. Es geht dabei um Anzeichen, Ursachen und Folgen von Mobbing und darum, welche Strategien, Möglichkeiten und Anlaufstellen es gibt, um betroffene Kinder zu unterstützen und zu schützen. Beginn ist um 19.00 Uhr im Cafe Rosengartl im Pflegezentrum Imst.