WB-Chef Hörl fordert Neuwahlen und Kurz

Tirols Wirtschaftsbund-Chef Franz Hörl (ÖVP) ist in puncto Bundeskoalition offenbar der Geduldsfaden gerissen. Er fordert am Dienstag Neuwahlen mit einem ÖVP-Spitzenkandidaten Sebastian Kurz.

Angesichts der jüngsten Regierungsturbulenzen plädiert der Tiroler ÖVP-Wirtschaftsbundchef Franz Hörl für Neuwahlen „mindestens heuer im Herbst“ und einen Spitzenkandidaten Sebastian Kurz. Er sei „entsetzt“ über den Zustand der Bundeskoalition, sagte Hörl im APA-Gespräch. Kurz sei der logische ÖVP-Spitzenkandidat und ein „großer Hoffnungsträger“.

Gemeinsam mit Kurz am Gauderfest

„Nicht nur der Hörl ist für Kurz, die Leute sind für Kurz“, meinte der Tiroler ÖVP-Spitzenfunktionär und Fachverbands-Obmann der Seilbahnen in der Österreichischen Wirtschaftskammer. Der frenetische Jubel der rund 4.000 Besucher bei der Begrüßung des Außenministers im Rahmen der Eröffnung des Gauders Festes, Österreichs größten Frühlings- und Trachtenfestes, im Zillertal am vergangenen Freitag habe dies erst wieder gezeigt.

Auch Seitenhieb auf Kanzler Kern

Er verspüre jedenfalls eine „große Enttäuschung“ über die rot-schwarze Bundesregierung, so der Ex-Nationalrat. Mit dem „Niveau eines Pizzaverkäufers“ könne jedenfalls keine EU-Präsidentschaft Österreichs vorbereitet und durchgeführt werden, meinte Hörl in Anspielung auf Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ).

Sobotka-Aussage sorgte für Unruhe

In einem Zeitungsinterview warf Innenminister Wolfgang Sobotka Kanzler Christian Kern Versagen vor. Nach heftiger Kritik aus der SPÖ aber auch vom eigenen Parteichef, gelobte Sobotka am Dienstag Besserung in seiner Wortwahl. Teile der SPÖ wiederum konterten und sprachen von einem ÖVP-Intrigenstadl rund um Sebastian Kurz (ÖVP). Auf die Frage, ob er die ÖVP in ihrem derzeitigen Zustand überhaupt übernehmen wolle, meinte der Minister im ORF-Interview: „Ich glaube nicht, dass das so attraktiv ist, den Job des ÖVP-Obmanns anzustreben.“