Spatenstich trotz heftigen Gegenwinds

In Igls hat am Mittwoch der Spatenstich zum Bau der neuen Patscherkofelbahn stattgefunden. Da das millionenschwere Projekt viele Gegner hat, sollen die Innsbrucker über die Verlegung der Bergstation demnächst entscheiden.

Der Patscherkofel hat derzeit den Anschein eines Problembergs. Es gibt heftigen Streit mit dem Alpenverein, eine bevorstehende Volksbefragung, Bürgerinitiativen, die sich gegen das neue Liftprojekt aussprechen, eine illegale Mülldeponie, die im Zuge von ersten Grabungsarbeiten entdeckt wurde und sich abzeichnende Mehrkosten bei den Liftstationen. Dennoch will sich die Betreibergesellschaft nicht aus der Bahn bringen lassen und feierte den offiziellen Spatenstich.

Spatenstich Patscherkofel

IKM/Lercher

(v.l.): Vizebürgermeister Christoph Kaufmann, Stadtrat Andreas Wanker, Michael Felder (AO-Architekten), Thomas Pichler (Fa. Doppelmayr), Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer, Martin Baltes (Patscherkofelbahnen), Sven Matt und Markus Innauer (beide Architekten Innauer-Matt), Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider und Stadtrat Franz X. Gruber

Knapp 70 Millionen für „neuen“ Hausberg

Um den Innsbrucker Hausberg zu einem ganzjährigen Ausflugsberg zu machen, nimmt die Stadtführung rund 58 Millionen Euro in die Hand. Das Geld für den Rückkauf der alten Anlagen von Vorbesitzer ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel - rund 10,7 Millionen Euro - sind noch nicht mit eingerechnet. Eine dieser Anlagen existiert bereits nicht mehr: Der Olympiaexpress an der Römerstraße in Igls. Dorthin wird die Talstation verlegt.

In Zukunft soll eine einzige Einseilumlaufbahn mit 10er Kabinen über die Mittelstation auf Höhe Patscher Alm zur Bergstation führen. Dort wartet das nächste Ungemach. Der Österreichische Alpenverein will mittels Volksbefragung eine Umplanung und Verlegung um 70 Meter erzwingen. Der Verein sieht die dort vom ihm betriebene Schutzhütte im wirtschaftlichen Fortbestand gefährdet. Im Hintergrund laufen dazu mehrere Gespräche zwischen Alpenverein und der Stadt.

Volksbefragung im Juni

Am Donnerstag endet die Unterschriftenaktion, die der Alpenverein und die Bürgerinitiative Igls initiiert haben. Die erforderlichen 2.000 Stimmen sind bereits gesammelt. Die Volksbefragung wird im Juni über die Bühne gehen. Allerdings müsste die Hälfte der Innsbrucker Wahlberechtigten unterschreiben, um eine Änderung herbeizuführen. Das wären über 48.000 Stimmen. Beobachter halten es für unwahrscheinlich, dass sich zumindest die Hälfte der Innsbrucker für eine Änderung des Projekts ausspricht. Das Budget der Stadt wird wegen der Volksbefragung mit 180.000 Euro zusätzlich belastet.

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