Tiroler zeigen beim Spenden großes Herz

Jede zehnte Spende in Österreich kommt aus einem Testament. In Österreich werden auf diese Weise bis zu 55 Mio. Euro pro Jahr für gemeinnützige Organisationen gespendet. Im Österreichvergleich zählen die Tiroler zu den Großzügigsten.

Österreichweit wurden im Vorjahr 625 Mio. Euro gespendet. 72 Prozent der Tiroler spendeten im Vorjahr, wie eine Studie des Dachverbandes der Spendenwerbenden Organisationen zeigt. Das ist deutlich mehr als im Rest Österreichs, nur in Niederösterreich und im Burgenland spendeten mehr Menschen.

Spendenverhalten

Public Opinion GmbH/Institut

Jeder Spender in Tirol überwies im Schnitt 129 Euro

Spenden für Kinder und Katastrophenhilfe

Durchschnittlich gibt jeder Tiroler Spender 129 Euro im Jahr. Besonders gern unterstützen die Tiroler dabei Kinder und die Katastrophenhilfe im Inland. In Wien wird vor allem für Obdachlose und Bettler gespendet.

Fast zehn Prozent des gesamten Spendenaufkommens in Österreich stammte im Vorjahr aus Testamenten. Der gute Wille und die Möglichkeit, sich über das Leben hinaus für eine wichtige Sache einzusetzen, sind dabei die wichtigsten Motive, wie Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbands, erläuterte. Zudem bestehe vielfach der Wunsch, selbst zu bestimmen, was mit dem eigenen Vermögen nach dem Ableben geschehe und Streit unter den Angehörigen zu vermeiden.

Nur jeder Dritte über 60 Jahre hat Testament

Trotzdem würden viele Menschen nicht wissen, welche Möglichkeiten es beim Vererben gebe und welche rechtlichen Aspekte zu beachten seien. Nach Angaben von Lutschinger haben nur 35 Prozent der über 60-Jährigen überhaupt ein Testament verfasst und die wenigsten würden wissen, dass man im Testament neben Angehörigen auch eine gemeinnützige Organisation bedenken könne.

Initiative Vergissmeinnicht.at

Die Initiative für das gute Testament“ vereint 69 österreichische gemeinnützige Organisationen.

Markus Zettinig, Geschäftsleiter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Tirol, verdeutlichte die Beweggründe einer Spenderin, blinde und sehbehinderte Menschen im Testament zu bedenken: „Einzigartig zeigen sich mir die Berggipfel in der Morgensonne. Dieser wunderbare Fernblick bleibt blinden und sehbehinderten Menschen leider verborgen. Umso mehr ist es mir ein Anliegen, mein Vermächtnis mit den betroffenen Menschen zu teilen.“

Die Mitglieder der Initiative vergissmeinnicht.at pflanzen Blumen im Hofgarten

FVA

Die Mitglieder der Initiative vergissmeinnicht.at pflanzen Blumen im Hofgarten

Am Mittwoch setzten die Tiroler Spendenorganisationen als Dank und Anerkennung Vergissmeinnicht im Hofgarten.

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