Brutale Bankräuber werden angeklagt

Die Staatsanwaltschaft hat nach dem bewaffneten Banküberfall im Jänner in Innsbruck Anklage erhoben. Wie die Polizei den beiden tatverdächtigen Italienern auf die Spur kam, könnte Stoff für einen Fernsehkrimi sein.

Am 11. Jänner dieses Jahres wurde die Filiale der Raiffeisenlandesbank am Fürstenweg in Innsbruck überfallen. Die beiden Räuber, die mit Schals und Hauben vermummt waren, bedrohten die Anwesenden mit einer Faustfeuerwaffe und schlugen einem Bankangestellten mit der Faust ins Gesicht - mehr dazu in Bewaffneter Banküberfall in Innsbruck.

Überwachungskamera

Polizei

Die beiden Räuber waren mit Schals und Hauben vermummt

Räuber bei Alarmfahndung zweimal kontrolliert

Im Zuge der Alarmfahndung wurden die beiden Italiener im Alter von 43 und 48 Jahren zuerst in den Innsbrucker Rathausgalerien und dann auf der Straße Richtung Seefeld kontrolliert.

So waren dank der Halteranfrage das Kennzeichen und die Identität der Männer bekannt. Weil die Polizei aufgrund von Zeugenaussagen jedoch nach Männern mit osteuropäischem Akzent fahndete, waren die beiden zunächst aber nicht verdächtig.

Alarmfahndung

zeitungsfoto.at

Alarmfahndung der Polizei nach dem Überfall

Polizist erkennt Italiener in Restaurant

Das fehlende Puzzleteil lieferte dann ein Polizist, dem bereits am Tag vor dem Überfall zwei Männer in einem Restaurant in der Nähe des Tatorts verdächtig vorgekommen waren. Als sich die Überwachungsbilder vom Banküberfall mit jenen aus der Rathausgalerie und dem Restaurant ähnelten, wurde auch die Handynummer der Italiener ausgeforscht. Wie die Telefonüberwachung ergab, verließen die Männer Österreich bei Scharnitz.

Fast gesamte Beute sichergestellt

Zwei Tage nach dem Überfall wurden die beiden Italiener in Frankreich auf der Autobahn im Bereich Arlay angehalten und festgenommen - mehr dazu in Tatverdächtige nach Banküberfall festgenommen.

Zwar wurden bei ihnen weder die Waffe noch jene Kleidung sichergestellt, die die Räuber bei der Tat trugen, dafür wurde aber fast die gesamte Beute - genau in der Stückelung, die dem geraubtem Geld entspricht – bei ihnen gefunden.

Bis zu 15 Jahre Freiheitsstrafe drohen

Laut Staatsanwaltschaft belegen auch die Telefondaten der Angeklagten, dass sie sich zur Tatzeit in Tatortnähe aufgehalten haben. Die beiden Italiener sind nicht rechtskräftig wegen schweren Raubes angeklagt. Die Anklage ist nicht rechtskräftig, weil dagegen noch Einspruch erhoben werden kann. Im Falle eines Schuldspruches droht den beiden eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.

Auch die Schweizer Behörden beantragten die Auslieferung der beiden einschlägig vorbestraften Angeklagten. Dort sollen sie Anfang Dezember einen bewaffneten Raubüberfall verübt haben.