Bischof: Vatikan hat „keine Neuigkeiten“

Im Vatikan hält man sich in der Causa Bischofsernennung bedeckt. Es gebe „keine Neuigkeiten“, sagte die stellvertretende Papst-Sprecherin Paloma Garcia Ovejero der APA. Wann eine Entscheidung fallen wird, sei nicht vorauszusehen, heißt es in Rom.

Der Innsbrucker Bischofssitz bleibt auch zu Beginn der Karwoche vakant. 16 Monate nach dem Wechsel von Manfred Scheuer nach Linz gibt es noch immer keinen Nachfolger - mehr dazu in Emotionaler Abschied von Bischof Scheuer .

Sendungshinweis:
Studiogast: Jakob Bürgler, Diözesanadministrator,
„Tirol heute“, 11.4.2017

Im Vatikan verwies man lediglich auf das päpstliche Bulletin, in dem die Nachfolge Scheuers wie in anderen Fällen auch angekündigt werde. Seit Jänner 2016 leitet der vorherige Generalvikar Jakob Bürgler die Diözese als Diözesanadministrator. Ihm werden auch gute Chancen für die endgültige Nachfolge Scheuers als Diözesanbischof eingeräumt. Zuletzt hatte sogar Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) auf eine Entscheidung gedrängt - mehr dazu in Platter drängt auf Bischofsernennung . Gehofft hatte man auf eine Bischofsernennung noch vor Ostern.

Scharfe Kritik an Vorgangsweise

Scharfe Kritik an der vatikanischen Entscheidungsschwäche kommt auch von der katholischen Reform-Plattform „Wir sind Kirche“. Dies sei eine „Brüskierung der Gläubigen“, hieß es in einer Aussendung. Zudem signalisiere die lange Sedisvakanz, dass das Amt eines Bischofs vom Vatikan für nicht so wichtig gehalten werde. Als „besonders unwürdig“ werde die „seltsame Geheimhaltung“ empfunden. Niemand in der Diözese habe offensichtlich Einblick in die Vorgänge rund um die Ernennung.

Kardinal Christoph Schönborn hatte nach der letzten Vollversammlung der Bischofskonferenz gemeint: „Die Prozedur dauert lang, wenn sie gründlich durchgeführt wird. Dass sie im Falle Innsbruck überdurchschnittlich lang dauert, ist bedauerlich, aber es wird eine Bischofsernennung geben.“