Keine Staatsgrenze bei Infarktversorgung

Seit fünf Jahren funktioniert im Außerfern die grenzüberschreitende Versorgung von Herzinfarktpatienten. Zeit spielt bei Herzinfarkten eine große Rolle um bleibende Schäden zu vermeiden.

Wird ein Infarktpatient innerhalb von zwei Stunden behandelt, können bleibende Schäden am Herzmuskel vermieden werden. Der Weg mit dem Rettungsauto vom Außerfern zur Innsbrucker Klinik ist dafür zu weit und Rettungsflüge sind bei Nacht und bei Schlechtwetter nicht möglich. Patienten würden dann mit Sicherheit dauernde Schäden am Herzmuskel davontragen, sagt der Ärztliche Direktor des Bezirkskrankenhauses Reutte Eugen Ladner.

200 Patienten jährlich kommen nach Füssen

Deshalb arbeiten das Klinikum Füssen und das Bezirkskrankenhaus Reutte zusammen. Dass die Zusammenarbeit funktioniert, zeigen die Erfahrungen und auch eine Studie, die über drei Jahre lief und jetzt ausgewertet wurde. Akutpatienten werden direkt in das Herzkatheterlabor nach Füssen gebracht und dort versorgt. Etwa 200 Einheimische und Urlauber werden so jährlich in Füssen behandelt.

Eugen Ladner

BKH Reutte

Primarius Eugen Ladner

Die Entstehung der Zusammenarbeit bezeichnet der Primar des Bezirkskrankenhauses Reutte Eugen Ladner jedoch als mühsam. Auch in Zeiten der EU sei eine grenzüberschreitende Patientenbehandlung nicht ohne weiteres möglich. Notwendig gewesen sei ein großer Schritt der Tiroler Gebietskrankenkasse, die auch die Finanzierung der Patienten jenseits der Grenze übernehme. Es habe mühsame Verhandlungen gegeben, die letztlich einen positiven Weg genommen hätten, so Ladner. Jetzt zeigt sich Ladner mit der Zusammenarbeit hochzufrieden.