Tiroler Buchhandlung ist „beste“ des Jahres
Liber wiederin hat die Jury neben seinem sorgfältig bestückten Sortiment mit der Ausschreibung eines eigenen Literaturpreises beeindruckt. Jurymitglied Helga Schuster, selbst Vertreterin für 24 kleine und mittlere Verlage aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, betonte im ORF-Gespräch, dass das Ausschreiben eines Literaturpreises als Buchhandlung von der Jury sehr hoch bewertet wurde. Der mit 5.555 Euro dotierte Preis für deutschsprachige Literatur ging heuer an Sabine Gruber.
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„Üblicherweise finanziert das Land oder eine Institution so einen Preis. Dass das eine Buchhandlung von sich aus macht, hat uns beeindruckt.“ Als Vertreterin vieler unabhängiger Verlage schätzt Schuster auch die Offenheit liber wiederins diesen gegenüber.
Lektüre, Empfehlung, Dialog
Geschäftsführer Thomas Wiederin, als Literaturwissenschafter und Germanist ein Quereinsteiger im Buchhandel, sieht den Geschäftserfolg durch den Dialog mit den Lesern begründet.
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Er, seine Mitarbeiterin und sein Mitarbeiter setzen auf die „buchhändlerischen Tugenden“ Lektüre, Empfehlung, Dialog. Das Team kennt die eigenen Bücher und die Lesevorlieben der Kundschaft. Es kommt vor, dass so manche Neuerscheinung gezielt für einzelne Kunden bestellt wird.
„Im Unterschied zu den 2010er Jahren, als in den Buchhandlungen entweder überhaupt kein Personal oder schlecht ausgebildetes war, ist das Gespräch über Bücher heute sehr wohl möglich und wird vom Kunden auch geschätzt“, so Wiederin. Um trotz des niedrigen, fixen Ladenpreises der Bücher bestehen zu können, verzichtet die Buchhandlung auf Putzfrau und Lieferwagen.
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Vier weitere „Feinkostläden“ der Branche
Weitere ausgezeichnete österreichische Buchhandlungen sind Alex in Linz, Plautz in Gleisdorf, Hartliebs Bücher und Leporello in Wien. Der Österreichische Buchhandlungspreis wird 2017 zum ersten Mal von Kulturministerium und Buchhandel verliehen, am Mittwoch erhalten die Preisträger im Bundeskanzleramt je 10.000 Euro. Der Preis wurde geschaffen, um die „Feinkostläden der Buchbranche“ zu würdigen, so Kulturminister Thomas Drozda in einer Aussendung.