Innsbruck soll sauberer werden

Zum großen Frühjahrsputz ruft die Stadt Innsbruck auf. Neben den eigenen Dienststellen sollen auch die Bürger helfen die Stadt im Frühjahr sauber zu machen. Daher ersucht die Stadt um Hinweise zu Müllablagerungen im öffentlichen Raum.

Im Vorjahr wandten sich 39 Bürger zum Thema Sauberkeit an das Amt für Straßenbetrieb und 22 an das Grünanlagen-Amt. Auch heuer ersucht die Stadt dahingehend um Mithilfe der Bürger. Hinweise auf Müllablagerungen bzw. zu reinigende Plätze im öffentlichen städtischen Raum können auf der Homepage für Bürgermeldungen gegeben werden.

Wo die Stadtverwaltung für die Sauberkeit zuständig ist, werde der Müll sofort beseitigt, betonte die Stadt. Auf Gehsteigen außerhalb des Kernbetreuungsgebietes seien jedoch die Anrainer laut Regelung der Straßenverkehrsordnung (StVO) zuständig und müssten ihren Beitrag leisten.

Arbeitsintensive Zeit für Straßenbetrieb

Vor allem im Winter ist die Straßenverschmutzung durch Staub, Reifenabrieb und Streusplitt hoch. Mit dem Frühjahr beginnt für die Mitarbeiter des Amtes Straßenbetrieb eine arbeitsintensive Zeit. Im Zuge des Frühjahrsputzes werden rund 340 Straßenkilometer und 380.000 Quadratmeter Gehsteigfläche gereinigt.

Das Beseitigen von Streusplitt auf den Gehsteigen und Fahrbahnen, das Waschen der Fahrbahnen sowie das Aussaugen der Gullys gehört ebenso zum Großputz wie das Reinigen der Papierkörbe und das Entfernen von widerrechtlich angebrachten Plakaten, Plakatständern oder Werbematerial auf Laternen, Ampeln und Verkehrszeichen. Auch desolate Fahrräder, die sich ansammeln, werden im Herbst im gesamten Stadtgebiet abtransportiert und auch im Frühjahr nach Bedarf in der Innenstadt eingesammelt. 2016 waren es 570 schrottreife Räder.

Abgestellte Fahrräder

APA/dpa/Hendrik Schmidt

Gesammelter Müll so schwer wie zwölf Blauwale

Auch die 2.500 Papierkörbe im Stadtgebiet müssen entleert werden – pro Jahr insgesamt 730.000 Mal. Einige der Papierkörbe werden bis zu vier Mal pro Tag entleert.

Bei der händischen und maschinellen Reinigung mit Kehrmaschinen kamen im vergangenen Jahr 2.350 Tonnen Müll zusammen. Das entspricht dem Gewicht von fast zwölf ausgewachsenen Blauwalen, rechnete die Stadt vor.

Abfalleimer in Innsbruck

privat

19 Tonnen Farbe für Bodenmarkierungen

Auf den Innsbrucker Straßen befinden sich Längsmarkierungen - Sperrlinien, Leitlinien oder auch Parklinien - mit einer Länge von rund 80.000 Metern sowie Flächenmarkierungen - Schutzwegstreifen, Fahrradwege, Haltelinien, Ordnungslinien, Pfeile oder Symbole - im Ausmaß von rund 13.200 Quadratmetern. Da vor allem Schwerverkehr und der Winterdienst die Markierungen regelrecht wegradieren, muss ein Großteil davon Jahr für Jahr aufgefrischt werden. So werden jedes Jahr insgesamt rund 19 Tonnen Farbmaterial auf die Straßen gespritzt, wofür die Stadt knapp 500.000 Euro investiert.

Um Bodenmarkierungen ordnungsgemäß aufbringen zu können, sind trockene und saubere Fahrbahnen sowie Temperaturen über fünf Grad Voraussetzungen. Um den Verkehr so wenig wie möglich zu behindern, wird ein Großteil der Markierungsarbeiten in der Nacht durchgeführt.

Frühjahrsputz für Teich im Rapoldipark

Im Rapoldipark im Stadtteil Pradl begann das städtische Grünanlagenamt mit Pflege- und Sanierungsmaßnahmen am Teich. Durch abgestorbene Organismen wie Laub, Pflanzenreste und Pollen, die auf den Teichboden absinken, bilde sich Schlamm. Dieser wird in regelmäßigen Abständen entfernt, da das Teichleben durch den entstehenden Sauerstoffmangel ungünstig beeinflusst wird.

Weiher im Rapolidpark

ChristianFuchs02/CC BY-SA 3.0

Weiher im Rapoldipark

Zuerst wurde durch das Abschalten der Pumpe, die den Teich mit Grundwasser speist, der Wasserspiegel abgesenkt. Fische, Krebse, Muscheln und Schildkröten wurden fachgerecht umgesiedelt, sodass der Schlamm entfernt werden konnte. Im Zuge der Reinigungsarbeiten wurden auch technische Sanierungen am Mauerwerk und den Steinschlichtungen vorgenommen. Mittlerweile ist der Teich wieder funktionstüchtig, sauber und befüllt - rechtzeitig für den Beginn der Froschwanderung bzw. der Brutzeit der Enten.