Positiver UVP-Bescheid für Kraftwerk Kirchbichl

Für die Erweiterung und Modernisierung des Kraftwerks Kirchbichl liegt der positive Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung in erster Instanz vor. Das gab die TIWAG am Donnerstag bekannt. Der Stromversorger will kräftig investieren.

Bereits 2013 hat die Landesenergiegesellschaft das Projekt Kraftwerk Kirchbichl zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht - mehr dazu in Kraftwerk Kirchbichl soll ausgebaut werden. Allerdings wurde das Projekt immer wieder abgeändert. Einsprüche gab es keine.

Vier Jahre später setzte der Leiter der Umweltabteilung des Landes, Kurt Kapeller, endgültig seine Unterschrift unter den positiven Bescheid. Nun wird der Bescheid in den Gemeinden aufgelegt.

Fischwanderhilfe und neues Krafthaus

Die TIWAG muss unter anderem aus rechtlichen Gründen das in die Jahre gekommene Kraftwerk sanieren. So baut sie eine vorgeschriebene Fischwanderhilfe und ein neues zusätzliches Krafthaus. Ebenso soll die Restwassermenge zur Stromerzeugung genutzt werden. Die Leistung dürfte anschließend nahe an das Innkraftwerk Kufstein-Langkampfen herankommen. TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser sprach von einer 25-prozentigen Mehrleistung.

Zwangsarbeiterlager Kirchbichl Kraftwerk Tiwag

ORF

Im Zuge der Vorarbeiten ist die TIWAG 2013 auf ein ehemaliges Zwangsarbeiterlager gestoßen

Mahnmal für die Zwangsarbeiter der Nazi-Zeit

Das Kraftwerk wurde in den 1940er Jahren während der Nazi-Zeit gebaut. Im Zuge von Vorarbeiten für den geplanten Ausbau wurden ein polnisches Zwangsarbeiter- und ein Kriegsgefangenenlager entdeckt. Die TIWAG ließ die Geschichte bereits historisch aufarbeiten - mehr dazu in NS-Zwangsarbeiterlager ausgegraben. Wird das Kraftwerk fertiggestellt, will die TIWAG ein Mahnmal errichten, um an die Leiden der Zwangsarbeiter zu erinnern.

„Wir investieren rund 110 Millionen Euro großteils in die heimische Wirtschaft und leisten einen weiteren Beitrag zur energiewirtschaftlichen Autonomie des Landes Tirol. Gleichzeitig wird dieses Vorhaben eine ökologische Sanierung der Innschleife bewirken", meinte dazu TIWAG-Vorstandsdirektor Johann Herdina.