Pfarr-Wahlen: Viele sind gerufen, wenige wählen

Am Wochenende werden in den katholischen Pfarren die Pfarrgemeinderäte gewählt. 3.000 Kandidaten aus allen Bevölkerungsgruppen stellen sich in über 300 Pfarren der Wahl, die Wahlbeteiligung dürfte 20 Prozent kaum überschreiten.

Bei den letzten Wahlen vor fünf Jahren gingen zwei von zehn Katholiken zur Wahl. Auch wenn das auf den ersten Blick bescheiden wirkt, kann der Jenbacher Pfarrer Wolfgang Meixner dem etwas Gutes abgewinnen: „Das ist viel höher als der Kirchenbesuch, von dem her kann man es wieder positiv sehen.“ Aber im kirchlichen Bereich müsse man noch viel lernen, was demokratische Strukturen betrifft.

Fünf Jahre schrecken manche ab

Schwierig in vielen der 310 Tiroler Pfarren gestaltete sich die Suche nach Kandidaten. Wolfgang Meixner sieht in seiner Pfarre das Problem, dass es manche abschreckt, sich fünf Jahre zu binden. Auch bei der Jugend sei es schwierig gewesen, Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, „da müssen wir uns als Kirche auf jeden Fall was einfallen lassen“.

Wie eine Meinungsumfrage des ORF Tirol zeigt, haben viele Menschen kaum eine Vorstellung davon, was der Pfarrgemeinderat macht. Meixner sagt, der Pfarrgemeinderat hinterfrage in der Pfarre kritisch das, was passiere. Gemeinsam mit dem Pfarrer werde geschaut, was es brauche und was gut läuft, „und nicht, der Pfarrer soll machen wie er meint“.

Wahlrecht ab 14 Jahren

Wahlberechtigt sind alle Katholikinnen und Katholiken ab dem 14. Lebensjahr. Als Wahllokale dienen in den meisten Fällen die Pfarrkirchen, dort werden für die Stimmabgabe Wahlurnen aufgestellt. Die Pfarrgemeinderäte werden für eine Periode von fünf Jahren gewählt.

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