Mehr Anzeigen wegen Gewaltdelikten

Einen deutlichen Anstieg bei Anzeigen wegen Gewaltkriminalität und Wirtschaftskriminalität weist die Kriminalstatistik für das Jahr 2016 aus. Starke Rückgänge gab es hingegen bei Einbrüchen.

Die Zahl der insgesamt zur Anzeige gebrachten Delikte stieg gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2016 von 43.352 auf 43.560, was ein leichtes Plus von 0,5 Prozent bedeutet. Bei Gewaltkriminalität hingegen erhöhten sich die Fälle von 3.346 auf 3.567 und somit um 6,6 Prozent. In Innsbruck gab es 2016 einen Zuwachs um acht Prozent auf 2.118 Anzeigen.

In Tirol relativ geringer Gesamtanstieg

Helmut Tomac, Landespolizeidirektor von Tirol, betonte im Rahmen einer Pressekonferenz am Montag in Innsbruck, dass es in Tirol einen Anstieg von 0,5 Prozent bei den insgesamt zur Anzeige gebrachten Delikten gegeben habe. Tomac wies aber darauf hin, dass die Steigerung mit 3,8 Prozent österreichweit deutlich höher gewesen sei.

Helmut Tomac

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Landespolizeidirektor Helmut Tomac

Außerdem könne man sich mit einer Aufklärungsquote von 52,9 Prozent im Spitzenfeld Österreichs behaupten. Es handle sich dabei um die „höchste Aufklärungsquote der vergangenen zehn Jahre in Tirol“, so Tomac. Besonders auch in Innsbruck ließe sich eine signifikante Erhöhung der Aufklärungsquote verzeichnen. Waren es im Jahr 2008 lediglich 38 Prozent, so seien es im Jahr 2016 54 Prozent gewesen, führte Tomac aus.

Starker Rückgang bei Einbrüchen

Der Landespolizeidirektor merkte an, dass er sich bewusst sei, dass die objektive Entwicklung und das subjektive Empfinden der Bevölkerung nicht immer im Einklang stünden. Klar sei aber, dass es einen deutlichen Rückgang bei Einbruchsdiebstählen im Bereich des Wohnungs- und Wohnhauseinbruches gegeben habe. Es habe im Jahr 2016 einen Rückgang der angezeigten Fälle um 23,6 Prozent gegeben.

Walter Pupp, Leiter des Landeskriminalamts sagte, dass die Zahl der Delikte bei der Wirtschaftskriminalität gestiegen sei. Im Jahr 2016 sei ein Plus von neun Prozent von 3.863 auf 4.212 Delikten zu verzeichnen gewesen, so Pupp.

Zusätzliche Streifen für Innsbruck angekündigt

Martin Kirchler, Stadtpolizeikommandant der Stadt Innsbruck, erklärte, dass es in Innsbruck zu einem Anstieg der angezeigten Delikte im Jahr 2016 um 1,6 Prozent gekommen sei. Die Aufklärungsquote ließe sich aber als „legendär“ bezeichnen. Mit einer Aufklärungsquote von 54 Prozent habe man aber die höchste Aufklärungsquote unter den Landeshauptstädten.

Weiters merkte Kirchler an, dass es bei den Gewaltdelikten, also bei den strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben, einen Anstieg von acht Prozent von 1.961 auf 2.118 angezeigte Fälle gegeben habe. Daher habe man vor, zusätzliche Streifen in der Stadt einzusetzen und ab April für die Nächte eigene Fußstreifen bereitzustellen, so Kirchler.

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