Luftscan ermöglicht 3-D-Modell von Tirol

Die Bezirke Imst und Landeck werden ab Herbst mit einem 3-D-Lasersystem neu vermessen. Das Land hat den Auftrag dazu ausgeschrieben. Grund sind die sich verändernden Geländeinformationen, etwa wegen Murenabgängen.

Der Murenabgang in Grins im Spätsommer 2016 und die darauffolgenden Sicherungs- und Baumaßnahmen haben das Gelände im Bezirk Landeck stark verändert, so Experten der Abteilung Geoinformation im Land - mehr dazu in Beträchtliche Schäden nach Unwetter. Auch die Gemeinde See im Paznaun sei nach den Unwettern im Juni 2015 von Veränderungen betroffen, die bisher nicht dokumentiert werden konnten - mehr dazu in Millionenschaden durch Unwetter. Die letzte Landesvermessung wurde vor zehn Jahren durchgeführt. Jetzt sollen die Daten für 3.000 Quadratkilometer aktualisiert werden.

Landvermessung

Land Tirol

Geländemodell Grins: Anhand der vorhandenen sowie aktuellen Daten aus Laserscanflügen lassen sich diese Veränderungen darstellen. Rot bedeutet Massenzuwachs, blau gekennzeichnet sind Abtragungen.

Laserstrahl geht Bergmassiven auf den Grund

Das Verfahren, mit dem Geländeformationen neu vermessen werden, nennt sich „Airborne Laserscanning“. Mit einem Laserscanner ausgestattete Flugzeuge und Hubschrauber fliegen in einer Höhe von 500 bis 1.000 Metern über dem zu erfassenden Gelände. Der Laserstrahl gehe dem Gelände auf den Grund und durchdringe sogar Vegetation, so Projektleiterin Maria Attwenger. Geflogen wird außerhalb der Vegetationsperiode im Frühjahr und Herbst, deshalb wird mit den Flügen über die Bezirke Landeck und Imst heuer erst im Herbst begonnen.

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So sieht der Bliggferner im Kaunertal mit dem „Airborne Laserscanning“ aus

„Aus den Daten erstellen wir dreidimensionale Höhenmodelle. Das Geländemodell zeigt die nackten Geländeformen. Im Oberflächenmodell werden auch Objekte sowie die Vegetation dargestellt“, erläuterte Attwenger. Mit der weiterentwickelten Technik könne man detailreichere Daten gewinnen.

Ergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht

Die dreidimensionalen Höhenmodelle seien auf Anfrage öffentlich zugänglich, so Projektleiterin Attwenger. Sie werden für die Planung von Bauvorhaben, Lawinensimulationen und die Berechnung der Ausbreitung eines Hochwassers benötigt. Sie sind für Landeseinrichtungen, Gemeinden, Energieversorger, Universitäten, Skigebietsbetreiber und Planungsbüros ebenso von Bedeutung wie für private Hausbauer und für Wintersportler. Im Laufe der nächsten Jahre sollen nach den Bezirken Imst und Landeck die restlichen Bezirke gescannt werden.

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