Graubünden gegen Olympia-Kandidatur 2026

Die Bevölkerung des Schweizer Kanton Graubünden hat sich am Sonntag gegen eine Kandidatur zur Durchführung Olympischer Winterspiele 2026 entschieden. Tirol wartet vor einer möglichen Abstimmung das Ergebnis der Machbarkeitsstudie ab.

60,09 Prozent votierten mit Nein, 50,90 Prozent der Stimmberechtigten beteiligten sich an dieser Abstimmung. Nur vier Jahre nach dem Nein zu den Olympischen Winterspielen 2022 verwarf Graubünden die neue Kandidatur für 2026 nun mit 41.633 zu 27.648 Stimmen. Bei der Abstimmung vor vier Jahren waren nur 52,7 Prozent gegen Olympia gewesen.

Vierte Bewerbung von Schweizer Kanton Wallis

Aus Schweizer Sicht bleibt damit nur noch die Westschweizer Kandidatur mit Sion als Host-City. Der Kanton Wallis bewirbt sich bereits zum vierten Mal für Olympische Winterspiele - die bisherigen Kandidaturen von 1976, 2002 und 2006 fanden beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) allerdings kein Gehör. Der Exekutivrat von Swiss Olympic entscheidet am 7. März, ob das Projekt als Schweizer Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2026 lanciert wird.

Neben „Sion 2026“ erwägen auch Stockholm und Tirol eine Kandidatur für die Winterspiele in neun Jahren Stockholm - mehr dazu in Keine Olympischen Spiele ohne Ja der Tiroler. Da Pyeongchang/Südkorea (2018) und Peking (2022) die Gastgeber der nächsten beiden Winterspiele sind, stehen die Chancen für einen europäischen Bewerber günstig. Tirol hat bereits eine Machbarkeitsstudie, die bis zum Frühsommer 2017 vorliegen soll, in Auftrag gegeben. Über die Vergabe der Winterspiele 2026 entscheidet das IOC im Jahr 2019.

Platter: Nein zu überdimensionierten Spielen

Für LH Günther Platter (ÖVP) war die Abstimmung ein Signal, dass überdimensionierte Olympische Spiele abgelehnt werden. Tirol gehe deshalb einen anderen Weg: In einer Machbarkeitsstudie wird derzeit geprüft, ob und unter welchen Bedingungen eine Tiroler Olympia-Bewerbung 2026 sinnvoll ist. Für Tirol könne es aber nur kleine, bescheidene Spiele geben, so Platter.

Auch die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) sieht für eine heimische Olympia-Kandidatur völlig andere Voraussetzungen. Allerdings hätte auch in Tirol die Bevölkerung das letzte Wort - in einer Volksbefragung.