Aktivisten protestierten gegen Bettelverbot
Der Andrang war nicht allzu groß und auch Bettler waren zumindest diesen Freitag am Frischemarkt nicht zu sehen. Es waren rund zwei Dutzend Teilnehmer, die bei der Kundgebung der Bettellobby mit einem großen Plakat vorbei an den etwa zehn Marktständen durch die Malserstraße im Zentrum von Landeck zogen. Aktivisten in weißen Overalls trugen Becher mit der Aufschrift „geben erlaubt“.
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Aktivistin: Verbot greift zu weit
Elisabeth Hussl von der Bettellobby kann dem Verbot nichts abgewinnen. Die Situation der bettelnden Menschen verschlimmere sich dadurch. Sie würden von bestimmten öffentlichen Plätzen vertrieben. „Dieses Bettelverbot greift unserer Meinung nach zu weit.“
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Meist würden Bettler in der wärmeren Jahreszeit kommen, sagt Thomas Weiskopf, der Obmann des Vereins des Frischemarktes in Landeck. Man werde öfter darauf angesprochen, dass es störend ist, „manche mögen das nicht so“. Mittlerweile würden sie sich aber an das halten, was man ihnen gesagt habe. Im Großen und Ganzen gebe es keine Probleme.
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Gegen organisierte Bettelei
Bürgermeister Wolfgang Jörg (ÖVP) lässt ein mögliches Bettelverbot derzeit prüfen. Die Stadtpolizei erhebt dabei unter anderem, wie viele Anzeigen oder Beschwerden es schon gegeben hat. Erst wenn die Prüfung abgeschlossen ist, werde der Gemeinderat beraten, sagt der Bürgermeister von Landeck. Sollte es sich zeigen, dass Handlungsbedarf bestehe, dann würde er selbstverständlich dafür stimmen. Es sei ein Gebot der Stunde, Menschen zu helfen. „Aber organisierter Betteln, wo diese Leute die betteln ausgenützt werden, das kann es nicht sein.“ Wann der Gemeinderat über ein Bettelverbot berät, ist offen, möglicherweise in zwei bis drei Monaten, meint der Bürgermeister.