Verhandlungen mit Airbnb um Kurtaxe

In Tirol setzt man jetzt auf Verhandlungen mit dem Online-Zimmervermieter Airbnb. Seit Jahren gibt es scharfe Kritik von Seiten des Tourismus an Airbnb. Es geht dabei auch um Tourismusabgaben, die die Anbieter nicht zahlen.

Noch in diesem Jahr soll eine Lösung für die Abgaben kommen. Der Fachgruppenobmann der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol Mario Gerber erklärt, es gebe in den USA direkte Gespräche mit Airbnb über eine Kurtaxenabgabe. Man stehe dabei kurz vor einer Lösung, Airbnb würde im Auftrag des Kunden die Kurtaxe direkt an das Land abliefern, dieses leite sie an die Tourismusverbände der jeweiligen Regionen weiter.

Airbnb bei Verhandlungen kooperativ

Das Ziel sei, noch in diesem Jahr eine automatisierte Kurtaxenabgabe einzuführen. Im Durchschnitt liegt die Kurtaxe in Tirol bei einem Euro pro Nacht. Die Gespräche mit dem Konzern bezeichnet Gerber als „äußerst positiv“. Airbnn zeige sich äußerst kooperativ. In einem nächsten Schritt müsse man auch große Streitpunkte wie Betriebsanlagengenehmigungen für Airbnb Anbieter verhandeln.

Gerber sagte, er hoffe, dass nach Inkrafttreten einer solchen Lösung „viele Anbieter ins Legale wechseln“ und fügte hinzu „es ist uns ein großes Anliegen, dass mit gleichen Waffen operiert wird. Es gehören Regeln her“. Von Strafen und Kontrollen hält der Wirtschaftskammerfunktionär indes nicht viel. Dies sei in der Praxis de facto nicht umsetzbar. Denn man müsse sich die Frage stellen, mit welchem Recht da an der Tür geläutet und kontrolliert werde. Er habe auch prinzipiell nichts gegen den US-Riesen, es gehe ihm lediglich um faire Spielregeln. „Wir wollen innovative Produkte zulassen“, betonte Gerber.

Innsbruck stark betroffen

Das „Problem“ mit Airbnb scheint sich indes in Tirol noch auf die Landeshauptstadt Innsbruck zu beschränken. Man habe zwar keine genauen Erhebungen bzw. Zahlen über die Anzahl der Vermietungen via Airbnb, aber die „Auswüchse“ seien schwer tragbar, erklärte Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) gegenüber der APA. Man werde sich die Problematik genau anschauen, prüfen und beobachten, wie strengere Regelungen in anderen Städten greifen. Jede Maßnahme sei prinzipiell begrüßenswert.

In bekannten Tiroler Tourismusregionen sieht man die Sache hingegen vorerst gelassen. Laut der Direktorin von Kitzbühel Tourismus, Brigitte Schlögl, gebe es derzeit in und um die Gamsstadt kein akutes Problem. Man recherchiere aber und schaue, welche Dimension das hat. „Es ist eher ein Problem der Städte“, meinte auch Ischgls TVB-Geschäftsführer Andreas Streibl. Generell betrachte er die Problematik als sehr sensibel. Eine Patentlösung, mit der man dem begegne, sehe er derzeit aber nicht.

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