Lange Haftstrafen nach schwerem Raub

In Innsbruck hat es am Dienstagabend im Prozess gegen drei mutmaßliche Räuber zwei Schuldsprüche gegeben. Ein 36-jähriger Tiroler wurde zu acht Jahren und neun Monaten Gefängnis, ein 51-Jähriger Tiroler zu elf Jahren Haft verurteilt.

Das Verfahren gegen eine 31-jährige Frau, die ebenfalls bei dem Raub dabei war, ist zur Abklärung eines Gutachtens vertagt worden. Das Trio hatte im April in Innsbruck zwei Männer im Auto mitgenommen, dann mit einer Gaspistole und einem Messer bedroht und ausgeraubt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Erinnerungslücken bei den Opfern

Bei der Verhandlung schilderte eines der Opfer die Situation in der Tatnacht vom 22. auf den 23. April. Er und sein Freund seien nach einer Geburtstagsfeier stark angetrunken gewesen. Sie hätten sich nichts dabei gedacht, als sie bei den drei Fremden in das Auto stiegen. Wenig später wurden sie mit einer Pistole und einem Messer bedroht und zur Herausgabe von Geld gezwungen.

Angeklagte werden in den Gerichtssaal geführt

ORF

Die Angeklagten werden in den Gerichtssaal geführt

Die beiden Zeugen konnten sich aber nicht mehr erinnern, welcher der drei angeklagten Tiroler wem als erstem gedroht hat, wie viel Geld übergeben wurde und ob man aus dem Auto gezerrt und durchsucht worden ist. Sie konnten sich auch nicht mehr an die drei Räuber erinnern. Dass der Raub stattfand, steht aber außer Zweifel. Die drei Angeklagten entschuldigten sich im Gerichtssaal bei den beiden Opfern.

Angeklagte brauchten Geld für Kokain

Die drei Angeklagten hatten vor der Tat Drogen konsumiert und gemeinsam beschlossen, Kokain zu kaufen. Vor einem Lokal in Innsbruck hatten sie den beiden sichtlich Betrunkenen die Mitfahrgelegenheit für zehn Euro angeboten. Bei einem Stopp in Igls flüchtete eines der beiden Opfer. Mit dem zweiten Opfer fuhren die drei Angeklagten weiter und hoben mit dem herausgepressten Code bei zwei Bankomaten in Hall Geld ab, ehe der Mann freigelassen wurde.

Mit der Beute kauften die drei Kokain und konsumierten es. Bei dem Prozess schoben sich die Angeklagten teilweise gegenseitig die Schuld zu, außerdem lief die angeklagte Frau aus dem Saal und kam erst nach einer Stunde wieder zurück.

Link: