Unterstützung für Familienbetriebe
Welcher Unternehmer in einem familiengeführten Betrieb hat Zeit, aktuelle Studien über Unternehmensführung zu lesen? Die Weitergabe und Aufbereitung dieses Wissens ist eine Aufgabe des neuen Zentrums für Familienunternehmen. Daneben sollen eigene Forschungen ganz konkrete Fragen von Familienunternehmen lösen. Direkte Beratungen für Unternehmen werden aber nicht angeboten.
Problembereich Übergabe
Drei Bereiche bereiten Familienbetrieben besondere Sorgen: Das sind die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern, der Anschluss an die digitalen Medien wie Facebook und Co und die Übergabe. Vor allem die Übergabe werfe viele Fragen auf, sagt Anita Zehrer, die Leiterin des Zentrums für Familienunternehmen. Das beginne beim gegenseitigen Vertrauen zwischen Übergeber und Übernehmer, gehe weiter zur Frage, ob der Übergeber wirklich bereit sei, loszulassen bis hin zu Fragen nach dem Willen des Nachfolgers, dessen Qualifikation und dem richtigen Zeitpunkt. „Viele Unternehmen verpassen den richtigen Zeitpunkt und schaffen es dann gar nicht mehr zu übergeben, weil der Betrieb gar nicht mehr übergabetauglich ist.“
Kritik an Bürokratie und hohen Steuern
Generell solle der Stellenwert von Familienunternehmen wieder größer werden, denn derzeit fühlten sie sich eher schlecht behandelt, sagt der Familienunternehmer Martin Wetscher. Momentan habe man den Eindruck, der Gesetzgeber gebe keine Ruhe, bevor nicht das letzte Wirtshaus und der letzte Händler an einem Ort zusperren. Man sei mit Regularien überlastet und man sei mit Dingen überlastet, die mit dem Kunden und dem Leistungsprozess viel zu wenig zu tun haben, so Wetscher. Es gebe eine wahnsinnig hohe Steuerquote. „Das macht es vielen Familienbetrieben schwer, weil die Gefahr ist, dass sich kein Nachfolger findet.“