Brem spricht von „Achterbahnfahrt“

Die verletzte Skirennläuferin Eva-Maria Brem zeigt sich vier Tage nach ihrem Trainingsunfall bei einer Pressekonferenz in Hochrum bei Innsbruck bemüht gefasst. Die Operation und die Heilung würden gut verlaufen, so der behandelnde Arzt.

Am Wochenende hat sich Brem beim Slalom-Training am Pass Thurn einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Darauf wurde sie in der Privatklinik Hochrum operiert - mehr dazu in Schwere Verletzung von Eva-Maria Brem . „Die Operation ist positiv verlaufen. Sie hatte jetzt eine gute Nacht, und die Wundheilung verlief ebenfalls sehr gut“, berichtete der behandelte Arzt Christian Hoser. Wenn dieser positive Trend anhält, kann Brem bereits am Donnerstag die Privatklinik verlassen.

Eva-Maria Brem, PK Hochrum

APA/Expa/Johann Groder

Eva-Maria Brem, Arzt Christian Hoser und Trainer Jürgen Kriechbaum

Auch die nächsten Wochen sind vorgezeichnet. „Bis zu sieben Wochen muss Eva-Maria auf Krücken gehen, dann werden die Verriegelungsschrauben entfernt. In rund fünf Monaten kann sie erstmals wieder auf Skiern stehen. Zuvor muss jedoch der Marknagel entfernt werden“, erläuterte Hoser. Die Riesentorlauf-Weltcupsiegerin fällt für den Rest der Saison aus.

Brem weiß, wie schwer Weg nach Verletzung ist

In den vier Tagen nach der Operation sei es ihr immer wieder gut gegangen, und sie dachte bereits ans Comeback, dann wieder ans Karriereende. „Eine Achterbahnfahrt halt“, sagte Brem im Rollstuhl sitzend und immer wieder im Kampf, eine Träne zu unterdrücken. „Wenigstens weiß ich, dass Knochen die Eigenschaften haben, zusammenzuwachsen.“ Schon einmal - im Jahr 2010 - war Brem schwer verletzt. „Ich kenne den Weg. Ich weiß, wie lange er ist und was das für ein Weg ist.“

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Eva-Maria Brem erklärte bei der Pressekonferenz, dass sie versuche, das beste aus der Situation zu machen.

Brem sagte auch, dass es ihr eigentlich gut gehe. „Ich bin ja gesund. Habe halt nur den Unterschenkel gebrochen und kann eine Saison meinen Beruf nicht ausüben“, erklärte die Siegerin von drei Weltcup-Rennen. „Aber ich habe wunderbare Menschen in meinem Leben.“

Trainer spricht von Rückschlag

Für Damen-Cheftrainer Jürgen Kriechbaum ist die Verletzung seiner Vorzeige-Fahrerin ein schwerer Rückschlag. „Vor einem Jahr saßen wir an dieser Stelle nach der Verletzung von Anna Veith, jetzt wegen Eva-Brem. Eigentlich wollten wir zur WM in St. Moritz und kommende Saison zu den Olympischen Spielen mit einem Team mit vier Medaillenkandidaten anreisen. Und jetzt das“, sagte Kriechbaum.

Der ÖSV-Cheftrainer regte aber auch an, die Sicherheitsfragen zu überdenken, wann zum Beispiel die Bindung auslöst. „Oder gibt es ein besseres System als bisher? Jedenfalls ist klar, wenn man im Rennen ans Limit gehen will, muss man das auch im Training machen. Und das bedingt Risiken“, betonte Kriechbaum.