Noch offene Fragen zu geplanter Bildungsreform
Kernstück der neuen Bildungsreform ist die sogenannte Clusterbildung. Dabei sollen sich bis zu acht Pflicht- oder weiterführende Schulen zu Verbünden zusammenschließen. Eine Schlüsselfunktion darin erhält der Leiter der Schulcluster. Er soll in Zukunft ein Führungsteam im Cluster aufbauen und die pädagogische Entwicklung einer Schulregion gestalten. Für diese Funktion wird ab dem kommenden Herbst ein mehrsemestriger Lehrgang auf den pädagogischen Hochschulen eingerichtet.
Primär für Regionen mit vielen kleinen Schulen
Man werde sich dabei in Tirol auf Regionen konzentrieren, wo es viele kleine Schulen auf engem Raum gebe, so die zuständige Landesrätin für Bildung, Beate Palfrader (ÖVP). In einigen Gemeinden gebe es fünf oder sechs Schulen mit insgesamt 250 Schülern. Diese Regionen werde man sich vorrangig ansehen, so Palfrader.
Kritik von Elternvertretern
Schulcluster seien ein Konzept, das vor allem in Städten funktionieren könnte, aber nicht in ländlichen Gegenden. Für Elternvertreter Peter Retter sei dies ein Blödsinn, es handle sich um eine „Schnapsidee“. Man sehe, dass die Schulen im ländlichen Raum relativ weit voneinander entfernt liegen. Daher sei eine Clusterbildung in dieser Größenordnung ausgeschlossen, so Retter.
Das Konzept der Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) sieht vor, dass Schulcluster vor allem in den Oberstufenschulen - also in den weiterführenden Schulen - zu mehr Durchlässigkeit und Gestaltungsmöglichkeiten führen. Das freut vor allem die Schüler und Schülerinnen.
Schulsprecher sieht Vorteile im Konzept
Im Bezirk Schwaz würde es sich anbieten das BRG, die HAK und die HTL in Jenbach zusammenzufassen, meint Peter Stöckl, Tiroler Schülervertreter. Er ist Landesschulsprecher der Berufsbildenden höheren Schulen. Im Sinne der Individualität wäre es perfekt, wenn sich das dann ausgehen würde, dass man die Schulfächer jeder Schule dann selbst aussuchen könne.
Kommendes Jahr ist es dann so weit. Dann sollen sich österreichweit die ersten Cluster bilden.