Bedingte Haftstrafe nach tödlichem Unfall

Am Landesgericht Innsbruck ist am Mittwoch ein 38-jähriger Tiroler zu einer sechsmonatigen bedingten Haftstrafe und zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Der Mann fuhr in der Wildschönau einen jungen Einheimischen an, der wenige Stunden später verstarb.

Es war Samstag, der 24. Oktober 2015, als es vermutlich zwischen 3.30 Uhr und 4.00 Uhr zu dem folgenschweren Unfall kam - mehr dazu in LKA ermittelt nach Tod eines 22-Jährigen.

Der 38-jährige Einheimische kam mit seinem Auto gerade aus Kufstein, wo er den Abend mit Freunden verbracht hatte. Er sei am Steuer eingeschlafen, sagte er vor Gericht und wegen eines lauten Geräuschs aufgewacht. Er habe gedacht, eine Schneestange angefahren zu haben, deshalb sei er ohne anzuhalten weitergefahren. Die Ermittler fanden im Bereich des Fundorts kleinste Teile eines Autoscheinwerfers. In mühevoller Kleinstarbeit gelang es, dem 38-jährigen auf die Spur zu kommen - mehr dazu in Rätselhafter Todesfall: Lenker ausgeforscht.

Angeklagter war geständig

Angeklagt war der 38-Jährige wegen „Imstichlassens eines Verletzten“ und wegen „Beweismittelfälschung“ - Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung. So habe er etwa das Fahrtenbuch gefälscht, um den Unfall zu vertuschen. Als er am nächsten Tag gehört habe, dass ein junger Mann gestorben sei, habe er Panik bekommen und sei nach Deutschland gefahren, um das Auto dort reparieren zu lassen. Der Angeklagte war vor Gericht geständig und reuig. Seine Unbescholtenheit wirkte sich strafmildernd auf das Urteil aus. Das Urteil - sechs Monate bedingt und 6.000 Euro Geldstrafe - ist rechtskräftig.

Vater brachte Sohn nach Hause

Das Unfallopfer war von einem Lokalwirt bewusstlos im Straßengraben gefunden worden. Der Vater, der gerade auf dem Weg in die Arbeit war, kam dazu und brachte seinen Sohn nach Hause, nachdem keine äußeren Verletzungen sichtbar waren. Wenige Stunden später verstarb der junge Mann wegen schwerer Kopfverletzungen.