Schaumwein-Streit um Namen eskaliert

Zwischen der Rich AG des Ischgler Unternehmers Günther Aloys und dem französischen Champagnerproduzenten MHCS ist ein Rechtsstreit um die Verwendung des Wortes „Rich“ entbrannt. Er habe MHCS die Nutzung zwar erlaubt, nicht aber in dem Ausmaß, so Aloys.

Der Paznauner Unternehmer hatte den „Rich“-Dosenprosecco 2006 auf den Markt gebracht und unter anderen mit dem damaligen It-Girl Paris Hilton dafür geworben. 2009 gründete er die Rich AG, die nun mehrere Schaumweine und Schaumweinmischgetränke vertreibt.

Vor rund einem Jahr sei der Champagnerhersteller MHCS an ihn herangetreten, um über die Verwendung des Wortes „Rich“ in den Etiketten der Champagnermarke Veuve Clicqout zu verhandeln. Man habe sich darauf geeinigt, dass MHCS „Rich“ nur als „zusätzliche weitere ‚Bezeichnung‘ für Produkte“ nutzen dürfe, die Verwendung von „Rich“ als Hauptmarke sei dadurch nicht gestattet worden, so Aloys.

Aloys fürchtet Verwechslungsgefahr

MHCS habe dann aber den Zusatz „Rich“ übergroß auf den Etiketten der Veuve-Clicquot-Produkte platziert, so Aloys. Er sieht darin einen klaren Verstoß gegen die Vereinbarung. „Gerade für unsere Flaschenprodukte besteht eine hohe Verwechslungsgefahr“, so Aloys. Er zeigt sich überzeugt, dass der französische Champagnerhersteller damit die Strategie verfolgt, durch die Namensgleichheit etwas von dem Glamour der Lifestyle-Marke Rich abzuschöpfen.

Beide Seiten klagen

Von MHCS gab es am Montag keine Stellungnahme. MHCS klagt derzeit gegen Aloys und die Rich AG vor dem Landesgericht München I insbesondere auf Feststellung, dass die Verwendung des Wortes „Rich“ gestattet ist und die Rich AG ihren eigenen Markenanmeldungen zustimmen müssten, so Aloys in einer Aussendung. Aloys will nun mit einer Widerklage MHCS die Nutzung des Zeichens in der derzeitigen Form untersagen.