Hohe Auszeichnung für Tiroler Ordensfrauen

Zwei Tiroler Ordensfrauen sind von Südkorea mit dem „Manhae-Preis für soziales Handeln“ ausgezeichnet worden. Marianne Stöger und Margit Pissarek kämpften auf der Insel Sorok jahrelang gegen die Lepra und für eine bessere medizinische Versorgung.

Nach ihrer Ausbildung zu Krankenschwestern in den 1960er Jahren brachen Marianne Stöger und Margit Pissarek nach Südkorea auf. Auf der Insel Sorok, der „Lepra-Insel“, mussten sie mit schlimmen Zuständen zurechtkommen müssen – medizinisch wie menschlich. Trafen dabei auf von der Krankheit schwer gezeichnete, verarmte und sozial isolierte Menschen.

Zahl der Lepra-Neuerkrankungen deutlich gesenkt

Während Ärzte den Kontakt mit den Patienten meideten, packten die Schwestern mit bloßen Händen an, verbesserten die hygienische und medizinische Versorgung, bauten eine Lepra-Station mit Krankenhaus und Pflegetrakt auf - auch für körperlich und geistig behinderte Menschen - und senkten die Zahl der Neuerkrankungen erheblich. Finanziell wurden sie bei ihrer Arbeit durch die Katholische Frauenbewegung und die Aktion Familienfasttag unterstützt.

43 Jahre versahen Marianne Stöger und Margit Pissarek auf der Insel Sorok ihren Dienst. Sie betreuten an die 6.000 Leprakranke und begleiteten sie in dieser Zeit in der Absicht, den vom Schicksal hart getroffenen Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. 2005 kehrten die Ordensfrauen nach Österreich zurück.

Beiden wurde der Manhae-Preis verliehen

Ihr soziales Engagement machte in Südkorea großen Eindruck. Dafür wurden die beiden nun mit dem Manhae-Preis. Der Preis wird in verschiedenen Kategorien vergeben und geht auf den buddhistischen Dichter und Reformer Han Yong-un zurück. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi, der Dalai Lama oder Nelson Mandela. Sr. Marianne Stöger und Sr. Margit Pissarek wurden bereits mit der Koreanischen Nationalmedaille und mit dem Ho-Am-Preis ausgezeichnet.