Bauern setzen auf Nützlinge statt Insektizide
Immer mehr Betriebe verzichten in Tirol auf Insektizide und vertrauen auf eine natürliche und nachhaltige Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln, sogenannte Nützlinge wie Schlupfwespen, Marienkäfer und Fadenwürmer.
Reto Burri/CC BY-SA 3.0
„Sowohl Biobetriebe als auch konventionell wirtschaftende Betriebe setzen die kleinen Helfer ein“, weiß Alfred Unmann, Referent für Gemüsebau in der Landwirtschaftskammer.
Natürlich und effektiv
Die Nützlinge werden von verschiedenen Firmen im In- und Ausland produziert und gezüchtet. Sie können in Säckchen oder in Flaschen geliefert und anschließend ausgebracht werden. Die Tierchen reduzieren die Bestände von Schädlingen und verhindern auf natürliche und effektive Weise, dass sie sich vermehren. Schädlinge, wie Blattläuse, Spinnmilben oder Weiße Fliegen dienen den Nützlingen und ihren Nachkommen als Nahrung.
„Bereits 25 Tiroler Gärtner setzen in der Produktionszeit regelmäßig Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung ein“, berichtet Peter Pfeifer, Obmann der Tiroler Gärtner.
Komplexe Aufgabe
Der gezielte Nützlingseinsatz erfordert viel Wissen rund um die Nützlinge. Das Wissen über den richtigen Ausbringungszeitpunkt, die optimale Temperatur und die Luftfeuchtigkeit wird in Weiterbildungen, Seminaren und Beratungen angeeignet. Die Gärtner müssen immerhin über den genauen Lebenszyklus der Nützlinge Bescheid wissen.
Nützlinge vermehren
Jedes Jahr legt die Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit den Tiroler Gärtnern und Gemüsebauern eine „Offene Zucht“ an. Dabei werden Blattläuse gezielt gezüchtet, um Nützlingen eine Nahrungsquelle zu gewährleisten. Diese Nahrungsquelle ermöglicht schnellere Vermehrung der Nützlinge.