Innsbrucker Festwochen eröffnet
Auch der langjährige „Eröffnungsstammgast“, Ex-Bundespräsident Heinz Fischer, wohnte der Feier bei - zum ersten Mal „außer Dienst“. Darauf nahmen dann auch Tirols Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) in ihren Eröffnungsworten Bezug. Sie begrüßten Fischer zum einen als „Bundespräsidenten außer Dienst“ und zum anderen als „gern gesehenen Gast der Innsbrucker Festwochen“.
Fischer für Köhlmeier im Herzen noch Präsident
Köhlmeier hingegen widerstrebte es, Fischer als „Präsidenten außer Dienst“ zu bezeichnen, „weil sie es in meinem Herzen sind und noch lange sein werden“, so der Schriftsteller am Beginn seiner Festrede.
ORF
In dieser reflektierte Köhlmeier über die beiden Momente des heurigen Mottos, nämlich über die Tragödie und die Komödie. Allzu oft nur brauche nämlich das Komische das Tragische, um in Erscheinung zu treten, gab der Schriftsteller zu bedenken. Das Publikum nahm Köhlmeier in seiner Ansprache auf eine gedankliche Reise mit, die von der alttestamentarischen Erzählung der Opferung Isaaks über Aristoteles und der literarischen Figur Mephistos hin zu Charly Chaplin und Woody Allen führte. Schließlich ist die Komödie einem Allen’schen Diktum zufolge „die Tragödie plus Zeit“, meinte Köhlmeier.
Platter: Vom Geheimtipp zum renomierten Festival
Platter zeigte sich ebenfalls über die Anwesenheit von Ex-Bundespräsident Fischer erfreut. Dass es diesem ein Anliegen ist, bei den Innsbrucker Festwochen anwesend zu sein, sei für das Festival eine „Auszeichnung“. Platter würdigte zudem das 40-jährige Bestehen der Festwochen, die über die Jahre hinweg „tolle Programme und ausgezeichnete Höhepunkte“ geboten hätten. „Die Festwochen wurden im Laufe der Jahre vom Geheimtipp zum international renommierten Festival“, so Platter. Insgesamt seien 75 Opern aufgeführt worden, und darunter hätten sich viele befunden, die bereits vergessen waren.
IKM/V.Lercher
Gleichzeitig erklärte Platter in seiner Eröffnungsrede, dass es gerade in Zeiten des Terrors gelte, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. „Wir dürfen unseren Lebensstil nicht ändern und nicht vor dem Terror einknicken“. Zudem mahnte er, „Worte maßvoll zu wählen“ und nicht in Hysterie zu verfallen. Und da gerade Kunst und Kultur die Fähigkeit haben, auf Toleranz hinzuweisen, sei gerade ein Festival wie die Innsbrucker Festwochen „unverzichtbar“.
Flatz
Als erstes steht am Freitagabend die Opera buffa „Il matrimonio segreto“ von Domenico Cimarosa am Programm. Die „Barockoper:Jung“, die sich heuer der Oper „Le nozze in sogno“ des Innsbrucker Hofkomponisten P. A. Cesti annimmt, feiert am 19. August im Innenhof der Theologischen Fakultät ihre Premiere.