Innsbrucker Festwochen eröffnet

Die 40. Innsbrucker Festwochen sind am Freitag auf Schloss Ambras von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) eröffnet worden. In seiner Festrede widmete sich der Schriftsteller Michael Köhlmeier dem Motto „TragiCommedia“.

Auch der langjährige „Eröffnungsstammgast“, Ex-Bundespräsident Heinz Fischer, wohnte der Feier bei - zum ersten Mal „außer Dienst“. Darauf nahmen dann auch Tirols Bildungslandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) in ihren Eröffnungsworten Bezug. Sie begrüßten Fischer zum einen als „Bundespräsidenten außer Dienst“ und zum anderen als „gern gesehenen Gast der Innsbrucker Festwochen“.

Fischer für Köhlmeier im Herzen noch Präsident

Köhlmeier hingegen widerstrebte es, Fischer als „Präsidenten außer Dienst“ zu bezeichnen, „weil sie es in meinem Herzen sind und noch lange sein werden“, so der Schriftsteller am Beginn seiner Festrede.

Michael Köhlmeier

ORF

Michael Köhlmeier bei seiner Festrede

In dieser reflektierte Köhlmeier über die beiden Momente des heurigen Mottos, nämlich über die Tragödie und die Komödie. Allzu oft nur brauche nämlich das Komische das Tragische, um in Erscheinung zu treten, gab der Schriftsteller zu bedenken. Das Publikum nahm Köhlmeier in seiner Ansprache auf eine gedankliche Reise mit, die von der alttestamentarischen Erzählung der Opferung Isaaks über Aristoteles und der literarischen Figur Mephistos hin zu Charly Chaplin und Woody Allen führte. Schließlich ist die Komödie einem Allen’schen Diktum zufolge „die Tragödie plus Zeit“, meinte Köhlmeier.

Platter: Vom Geheimtipp zum renomierten Festival

Platter zeigte sich ebenfalls über die Anwesenheit von Ex-Bundespräsident Fischer erfreut. Dass es diesem ein Anliegen ist, bei den Innsbrucker Festwochen anwesend zu sein, sei für das Festival eine „Auszeichnung“. Platter würdigte zudem das 40-jährige Bestehen der Festwochen, die über die Jahre hinweg „tolle Programme und ausgezeichnete Höhepunkte“ geboten hätten. „Die Festwochen wurden im Laufe der Jahre vom Geheimtipp zum international renommierten Festival“, so Platter. Insgesamt seien 75 Opern aufgeführt worden, und darunter hätten sich viele befunden, die bereits vergessen waren.

Prominente Personen vor dem Schloss Ambras

IKM/V.Lercher

Innenminister Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann Günther Platter, Bundespräsident a.D. Heinz Fischer mit Gattin Margit, Alessandro De Marchi (Intendant der Innsbrucker Festwochen), Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer und Eva-Maria Sens, die Betriebsdirektorin der Innsbrucker Festwochen

Gleichzeitig erklärte Platter in seiner Eröffnungsrede, dass es gerade in Zeiten des Terrors gelte, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren. „Wir dürfen unseren Lebensstil nicht ändern und nicht vor dem Terror einknicken“. Zudem mahnte er, „Worte maßvoll zu wählen“ und nicht in Hysterie zu verfallen. Und da gerade Kunst und Kultur die Fähigkeit haben, auf Toleranz hinzuweisen, sei gerade ein Festival wie die Innsbrucker Festwochen „unverzichtbar“.

Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi am Cembalo und Enrico Onofri an der Violine

Flatz

Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi am Cembalo und Enrico Onofri an der Violine

Als erstes steht am Freitagabend die Opera buffa „Il matrimonio segreto“ von Domenico Cimarosa am Programm. Die „Barockoper:Jung“, die sich heuer der Oper „Le nozze in sogno“ des Innsbrucker Hofkomponisten P. A. Cesti annimmt, feiert am 19. August im Innenhof der Theologischen Fakultät ihre Premiere.

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