Jubiläum: 200 Jahre Vils bei Tirol
Die kleine Stadt Vils machte in ihrer Geschichte einige Wechsel mit. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde die Gemeinde zur Stadt erhoben, sie ist damit bis heute die einzige Stadt im Bezirk Reutte. Im 17. Jahrhundert kam Vils zu Österreich, nicht aber zu Tirol. Zwar wollte die österreichische Regierung schon damals Vils und Tirol vereinigen, das war wegen der damaligen Leibeigenschaft in Vils aber nicht möglich. Nach dem verlorenen Krieg gegen Napoleon musste Vils dann wieder an Bayern abgetreten werden.
Robert Keller
Mit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Vils administrativ immer mehr an Tirol angegliedert. Die Vilser durften allerdings nicht den Tiroler Landtag wählen. Aber sie fühlten sich offensichtlich als Tiroler. Das zeigen die Instrumente der Vilser Geigenbauern, auf denen „Vils in Tyroll“ stand. Und auch in der berühmten Tirol-Karte von Peter Anich wurde Vils innerhalb der Tiroler Landesgrenzen eingezeichnet.
Klassisches Tauschgeschäft
1816 wurde Vils dann offiziell im Tauschgeschäft mit Bayern gegen die fast 380 Kilometer entfernte Stadt Makrtredwitz getauscht. Vils wanderte damit vom äußeren Rand Bayerns an den äußeren Rad Tirols. Heute verbindet die beiden Städte eine Städtepartnerschaft. In Vils gibt es auch den „Marktredwitzer Platz“.
(CC BY-SA 3.0)
Zugehörigkeit zu Tirol wird groß gefeiert
200 Jahre nach dem Tausch fühlen sich rund 1.500 Vilserinnen und Vilser ganz als Tiroler, das wird seitens der Stadt gerne betont. Die Zugehörigkeit zu Tirol wird deshalb an diesem Wochenende auch groß gefeiert. Am Samstagabend gibt es nach dem landesüblichen Empfang den großen österreichischen Zapfenstreich, einen Festakt und eine „Nacht der Blasmusik“. Am Sonntag wird nach der Festmesse das Regimentsschützenfest samt Umzug begangen.