Geld für nicht produzierte Milch

Tirols Milchbauern, die unter dem niedrigen Milchpreis stöhnen, dürften mit weiteren EU-Fördergeldern rechnen können. Im Herbst könnte es für die Bauern für jeden Liter nicht produzierter Milch bis zu 28 Cent geben.

Am Montag tagten in Brüssel die Agrarminister der EU und beschlossen 500 Millionen Euro zur Unterstützung der Landwirte. Ziel war es, das Überangebot an Milch in den Griff bekommen und die Preise zu stabilisieren. In Tirol gibt es derzeit 4.532 Milchbauern mit 50.000 Milchkühen.

Josef Hechenberger präsentiert Folder

LK Tirol

Josef Hechenberger

Bund überlegt Betrag zu verdoppeln

Tirols Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger begrüßt diesen Schritt, wie er gegenüber dem ORF Tirol sagte. Der größte Erfolg sei, dass man wieder über Mengen spricht, Mengen aktiv steuern möchte und man wieder aktiv in den Markt eingreifen will. Im letzten Quartal 2016 stelle die EU für jeden Liter Milch, der nicht produziert wird, 14 Cent zur Verfügung. Auf nationaler Ebene überlege man, diesen Betrag zu verdoppeln, das sei aber noch nicht fix, so Hechenberger.

Plädoyer für flexible Mengensteuerung

Die Milchquote werde nicht mehr eingeführt, aber ein flexibles Mengensteuerungssystem, wie man es in Tirol schon lange fordert. „Ich bin auch überzeugt, dass man mit diesen Mechanismen möglichst schnell wieder eine verbesserte Situation für die Milchbauernfamilien herstellen kann.“ Man habe an der bisherigen Entwicklung gesehen, dass ohne aktive Mengensteuerung „der Wagen voll an die Wand fahre“, so Hechenberger, „für ein Berggebiet ist eine Mengensteuerung extrem notwendig.“

Tirol trage nicht wesentlich zum derzeitigen Überangebot bei, so Hechenberger. Man produziere in Österreich lediglich zwei Prozent der europäischen Milch und Tirol sei eher ein kleiner Spieler. Es sei aber notwendig, dass man sich Angebot und Nachfrage anschaut „und nicht einfach drauflos produziert“. Am Donnerstag berät eine Expertenkommission, ob die 14 Cent für jeden Liter nicht produzierte Milch verdoppelt werden sollen.

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