„Wilder“ Inn von Ausufern weit entfernt

Das Land hat Donnerstagfrüh für den Inn Hochwasser-Entwarnung gegeben. Der Inn sieht derzeit wieder einmal braun und reißend aus, bis zu einer ernsthaften Gefahr sei aber noch meterweise „Luft nach oben“, sagen Hydrologen.

Die Pegelstände werden in der Nacht automatisch aufgezeichnet, im Fall einer Überschreitung von Grenzwerten würde dies gemeldet, so Klaus Niedertscheider, Leiter der Abteilung Hydrologie und Hydrografie des Landes. Die Situation sehe dramatischer aus, als sie sei. „Wir haben am Inn eine Abflusssituation, die dem einjährigen Abfluss-Ereignis entspricht, d.h. es ist die erste Hochwassermarke erreicht. Aber das ist nicht besorgniserregend.“

Der Inn in Innsbruck

ORF/Schmiderer

Beim Innsteg in Innsbruck brodelt der Inn

Zu einem hundertjährigen Hochwasserereignis gebe es noch einen Spielraum von rund zwei Metern. „Von einer Ausuferung ist man derzeit also noch weit entfernt“, so Niedertscheider. Zurückgegangen seien auch die Pegelstände an den Zubringern des Inn.

Abkühlung brachte Entschärfung

Maßgeblich beigetragen zu dieser Entwicklung hätten der Temperaturrückgang und das Absinken der Schneefallgrenze auf 1.800 Meter. Durch die Schneefälle werde die Zuflussmenge der Bäche reduziert, die Bäche im Einzugsgebiet bringen nur mehr halb so viel Wasser wie sonst.

Der Inn in Innsbruck

ORF/Schmiderer

Noch zwei Meter könnte das Wasser steigen, bevor eine hundertjährige Hochwassermarke erreicht ist

Hubert Steiner, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, verwies im ORF-Gespräch darauf, dass die Prognose vergangenen Dienstag auf 100 Millimeter Niederschlag auf 48 Stunden gelautet habe. In manchen Teilen Tirols, z.B. den Nordstaulagen, habe diese Prognose zugetroffen. Südlich des Inn wurden zum Teil aber nur 50, 60 Millimeter Niederschlag erreicht. Wesentlich dramatischer wäre eine Prognose von 200 Millimeter auf 24 Stunden gewesen, so Steiner.

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