Drohne soll Bambis vor Mähtod retten

Jedes Jahr wird in Südtirol die Hälfte der Rehkitze durch landwirtschaftliche Maschinen getötet. Im hohen Gras versteckt, haben die Jungtiere oft keine Chance. Jetzt kommt für die Rehkitze Rettung aus der Luft – mit Hilfe einer Drohne.

Es ist ein grausamer Tod, den viele Rehkitze jedes Jahr im hohen Gras während der Heumahd erleiden. Es war bislang fast unmöglich, die Rehkitze im hohen Gras zu finden. Denn die Jungtiere graben sich bei Gefahr noch weiter in den Boden und bleiben dann regungslos liegen. Bauer Josef Mair musste schon oft miterleben, wie ein Kitz zu Tode kam: "Es ist furchtbar, wenn so ein Kitz in die Messer kommt. Sie schreien ganz furchtbar und man muss sie dann töten.“

Rehkitz

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Dieses Rehkitz hat überlebt

Geiß will Kitz im hohen Gras schützen

„Die Rehgeiß legt das Kitz im hohen Gras ab, weil sie es vor Raubtieren schützen will. Sobald die Heumahd ist, ist auch die Hauptsetzzeit für die Rehkitze. Wir bemühen uns mit verschiedenen Methoden, die Kitze zu finden. Aber etwa die Hälfte wird dennoch getötet“, sagt Revierleiter Josef Schwarz.

Drohne

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Vor zwei Jahren entwickelte Claus Langebner die Bambi-Aufspür-Drohne

Vor zwei Jahren hat Jäger Claus Langebner eine spezielle Drohne entwickelt, um die wehrlosen Wildtiere in den Wiesen aufzuspüren. „An der Drohne ist eine hochsensible Wärmebildkamera angebracht, die den Kitzkörper deutlich anzeigt“, erklärt er. Seine Kamera konnte allein im vergangenen Jahr über 50 Rehkitze orten und retten. Mittlerweile ist die Drohne während der Heumahd im Dauereinsatz und Claus Langebner kennt schon fast jede Wiese in Südtirol.

Wärmebildkamera

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Auf der Wärmebildkamera wird der Kitzkörper angezeigt

In ganz Südtirol im Einsatz

„Die Bauern melden sich bei den Jägern und Revierleitern. Der Revierleiter ruft mich dann an, dann komme ich am nächsten Tag ganz in der Früh und wir fliegen eine Wiese nach der anderen ab. Dann können die Bauern sicher mähen“, so Langebner. Eine eigene Drohne für jedes Jagdrevier in Südtirol ist das Ziel von Claus Langebner und seinen Helfern.