Ein Leben fast ohne Müll
600 Kilogramm Müll hinterlassen die meisten Österreicher im Jahr. Bei Bea Johnson und ihrer Familie passt der gesamte Müll eines Jahres in ein kleines Einmachglas. Ihre Philosophie nennt sie „Zero Waste Home“, also ein Zuhause ohne Müll.
Das zu erreichen, sei einfacher gewesen als gedacht, erzählt sie. Nach einem Umzug hat die Französin, die nun in den USA lebt, erkannt, dass sie 80 Prozent ihres Besitzes gar nicht braucht. Daraufhin krempelte sie ihr Leben von Grund auf um.
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„Wir vermeiden Sachen, die wir nicht brauchen, wir reduzieren uns darauf, was wir brauchen. Wir verwenden Dinge, wann immer es möglich ist, mehrfach oder kaufen Gebrauchtes, und alles andere recyclen oder kompostieren wir“, beschreibt sie ihre Philosophie.
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Einkaufen mit Gläsern und Behältern
Wenn sie einkaufen geht, ist es selbstverständlich, Waren ohne Verpackung zu kaufen. „Zum Einkaufen nehme ich deshalb Gläser, andere Behälter und Stofftaschen mit. Wer einkauft hat die Macht zu entscheiden, was er kauft oder eben nicht kauft. Meine Kinder haben gar nie mitbekommen, dass ich keine Verpackungen einkaufe“, erzählt sie.
Diese Art von Einkauf sei auch günstiger. Die Familie konnte dadurch 40 Prozent ihrer Ausgaben sparen, weil sie kein Geld für Verpackungen ausgeben müsse.
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„Es geht ums Erleben, nicht ums Besitzen“
Verzichten muss sie dennoch auf nichts, wie sie sagt. „Es gibt nichts, das ich vermisse. Ich muss immer lachen, wenn mich Leute danach fragen“, sagt Bea Johnson. Vorstellungen, wonach sie im Wald lebe, immer zuhause sei, um alles selbst zu machen, stimmen ganz und gar nicht. „Ich habe einen stressigen Vollzeitjob. Unser Lebensstil ist nicht einschränkend - im Gegenteil. Unser Leben konzentriert sich jetzt mehr auf Erfahrungen und nicht auf Dinge. Es geht mehr ums Erleben, nicht ums Besitzen. Das hat unser Leben besser gemacht“, findet sie.
Ihre außergewöhnliche Erfahrung hat sie zu einer gefragten Vortragenden gemacht. Ihre Ideen und ihre Blog stoßen auf großes Interesse.