Prekär: Wetter macht Heuschnitt umöglich

Viele Tiroler Bauern hoffen derzeit täglich auf Wetterbesserung. Das Heugras ist längst reif, kann aber auf Grund der anhaltend feuchten Wetterlage nicht geerntet werden. Für viele Betriebe eine prekäre Situation.

Seit drei Wochen gibt es in Tirol kaum einen Tag ohne Regen und die Prognose für die kommenden Tage verspricht wenig Besserung. Eine für den Heuschnitt notwendige Schönwetterphase ist vorerst nicht in Sicht. Vor allem betroffen sind viele Betriebe in Mittelgebirgs- und Gebirgslagen, aber auch in Tallagen gibt es noch etliche Felder, auf denen das erste Gras noch meterhoch steht.

Qualität des Futters sinkt täglich

Der erste Schnitt - also das Heugras - ist quantitativ und qualitativ der wichtigste im Jahr, erklärt der Futterexperte der Landwirtschaftskammer Tirol Peter Frank. Mittlerweile sind diese Gräser auf den Feldern aber längst in Blüte und die Qualität nimmt täglich ab. Das heißt, dass der Rohfasergehalt zunimmt, Nährstoffgehalt und Verdaulichkeit aber sinken.

Betroffen davon seien alle Bauern, die das Heu für ihre Kühe, Schafe oder Pferde brauchen. Besonders hart treffe es aber die Milchbauern, die ohnedies schon unter dem niedrigen Milchpreis leiden, so Frank. Die Qualität dieses Grundfutters sei für die Tiergesundheit und die Wirtschaftlichkeit der Betriebe entscheidend.

Felder Heu mähen

ORF

Das meterhohe Gras wäre längst für den ersten Schnitt fällig.

Schwierige Bedingungen auf Bergwiesen

Auf eine längere Schönwetterphase sind vor allem Bauern in Gebirgslagen angewiesen. Zum einen brauche es einige sonnige Tage, damit die Böden auftrocknen und überhaupt erst mit Maschinen befahrbar sind. Zum anderen benötige man für die Heuarbeit auf steilen Wiesen wesentlich mehr Zeit als in Tallagen, so Frank.

Zu hoffen bleibt, so Frank, dass das Wetter rasch dreht und zumindest der zweite und dritte Schnitt gute Qualität bringt. Wenn nicht sind die Bauern gezwungen, Futtermittel zuzukaufen.