Wieder Vermurungen im Sellraintal

Knapp ein Jahr nach den schweren Unwettern im Sellrain ist es in der Nacht auf Samstag erneut zu Vermurungen gekommen. Aufgrund des starken Regens wurde die Sellraintalstraße auf einer Länge von rund 30 Metern verlegt.

Gegen 23.00 Uhr verlegten durch Starkregen und Hagel ausgelöste Muren die Straße im Sellraintal. Die Alarmkette habe gut funktioniert, sagt der Bürgermeister von Sellrain, Georg Dornauer. Die Feuerwehren Sellrain und Gries seien sofort vor Ort gewesen, die Aufräumarbeiten konnten gegen Samstagmittag abgeschlossen werden.

Weggeräumte Mure neben der Straße

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Eines der betroffenen Straßenstücke zwischen Sellrain und Gries nach der Räumung

Nur knapp ein Jahr nach den schweren Unwettern mit Millionenschäden sei man mit einem blauen Auge davongekommen, sagt Dornauer. Das Unwetter jähre sich am 7. Juni zum ersten Mal und man habe damals ab dem ersten Tag mit Sofortmaßnahmen und langfristigen Schutzmaßnahmen begonnen. In der Nacht auf Samstag habe man gesehen, wie wichtig jedes einzelne Auffangbecken sei. Auch die geplanten Verbauungsmaßnahmen müssten mit Nachdruck umgesetzt werden.

Geschiebe-Auffangbecken

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Das Geschiebecken am Seigesbach bestand seine erste Probe

Der Sellrainer Bürgermeister sagt, man habe die Lage zwar im Griff, doch die Bevölkerung sei besorgt. Nach dem Ereignis im Vorjahr sei man etwas traumatisiert, weil man nicht gedacht habe, dass die Natur in Sellrain solche Kräfte entwickeln könne.

Landesgeologe: Weitere Muren möglich

Der Landesgeologe Gunther Heißel begutachtete das betroffene Gebiet im Sellrain. Die unmittelbare Gefahr sei zwar gebannt, doch die Murrinnen seien ganz frisch und richtige Schüsse für das Wasser. Damit bestehe Gefahr, dass sich bei den kommenden Gewittern ähnliches wiederhole. Die nach dem Ereignis im Vorjahr gesetzten Maßnahmen würden aber sehr gut greifen, „ich möchte derzeit nicht davon sprechen, dass so etwas wie letztes Jahr wieder passiert“, man solle schon eher ruhig schlafen aber auch nicht gerade beim ärgsten Hagel dieses Straßenstück benützen, wenn es nicht sein muss.

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