Rom weist Platter-Kritik zurück

Italien reagiert verärgert auf die Worte des Tiroler Landeshauptmanns Günther Platter (ÖVP), der am Samstag eine Verschärfung der Situation am Brenner festgestellt hatte. Die Zahl der Aufgriffe seien gering, heißt es in Rom.

Die Behauptung, dass „die Italiener wirkungslose Beruhigungspillen über angebliche Kontrollen verteilen“, seien unannehmbar, sagte Italiens Migrationsstaatssekretär Domenico Manzione.

Rom beruft sich auf gemeinsame Strategie

„Wir haben großen Respekt vor dem Wahlkampf anderer Länder, doch wir haben vor allem großen Respekt vor der Wahrheit“, sagte Manzione nach Angaben italienischer Medien. Die Behauptung, dass es vermehrt zu illegalen Übertritten am Brenner komme, sei aufgrund der Zahlen zu den Flüchtlingsaufgriffen keineswegs bewiesen. „Ich bedauere, dass diese Behauptung von Behörden kommt, mit denen wir eine gemeinsame Strategie vereinbart haben“, kommentierte Manzione - mehr dazu in Bis auf Weiteres keine Kontrollen auf Brenner.

„Wir haben gemischte Polizeistreifen eingesetzt, die die Züge kontrollieren. Wir haben 50 zusätzliche Sicherheitskräfte entsendet, um sie zu verstärken. Die Zahl der aufgegriffenen Personen ist durchaus gering“, erklärte Manzione.

Berlusconi-Kritik an Regierung in Rom

Die konservative Rechtspartei Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi sprach von einer „kolossalen Blamage“ der Regierung um Regierungschef Matteo Renzi. „Bald wird Österreich wieder Grenzkontrollen einführen und dies ist der Unzulänglichkeit der Regierung zuzuschreiben, die total unfähig ist, die Flüchtlingsströme unter Kontrolle zu halten“, sagte der Forza-Italia-Parlamentarier Maurizio Gasparri.

Platter setzt auf verstärkte Kontrollen

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) ortet, wie berichtet, eine Verschärfung der Situation auf dem Brenner. Er zieht Kontrollen ab kommendem Dienstag in Betracht und hat bereits zusätzlich Beamte zugesichert bekommen - mehr dazu in Platter ortet zunehmende Flüchtlingsbewegung.