Trübe Stimmung bei den 1. Mai Feiern

Der Staatsfeiertag, der heuer auf einen Sonntag fiel, ist bekanntermaßen auch Tag der Arbeit. Auch in Tirol nutzten Arbeitnehmervertreter die Gelegenheit, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.

Eine Woche nach der Bundespräsidentenwahl und dem schlechten Abschneiden der Kandidaten der rot-schwarzen Koalition war die Laune bei den Maifeiern getrübt. Nicht nur die Sozialdemokraten betrieben Ursachenforschung, auch beim ÖVP Angestellten- und Arbeiterbund (ÖAAB) war der Wahlausgang Thema.

Nicht einfach zur Tagesordnung zurück

Der Arbeiter- und Angestelltenbund Tirol lud Sonntagvormittag zum Fest der Arbeit in den Innenhof des Tiroler Volkskunstmuseums. Eine Woche nach der Wahl wollte auch die Tiroler Politik nicht zur Tagesordnung übergehen und das spiegelte sich in den Reden wider.

„Die ehemaligen Großparteien müssen wieder zurück zu den Wurzeln“, forderte etwa Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl. Man müsse wieder hören, was die Menschen wollten. „Es geht darum, wieder Wohlstand und Sicherheit herzustellen nach all den Jahren der politischen Verunsicherung“, sagte der AK-Präsident. „Unter anderem sind es Themen wie Asyl, Arbeit der Zukunft, Pensionen und Zukunft der Kinder, die die Menschen beschäftigen und wir Politiker müssen darauf eingehen. Wenn es keine Antworten darauf gibt, schafft das weitere Verunsicherung und führt unweigerlich zu Ergebnissen wie letzte Woche bei den Wahlen“, sagte Zangerl in seinem Statement.

Maifeiern AAB SPÖ

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BM Andrä Rupprechter, LH Günther Platter, LR Beate Palfrader, AK-Präsident Erwin Zangerl (v.l)

Ernste Worte beim Fest der SPÖ

Die Sozialdemokraten trafen sich am Sonntag wetterbedingt im siebten Stock des Gewerkschaftshauses in Innsbruck. Im Jahr zuvor war im Innsbrucker Rapoldipark nicht nur das Wetter, sondern auch die Stimmung noch besser.

Maifeiern AAB SPÖ

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Innsbrucks SP-Vorsitzender Helmut Buchacher und Tirols SP-Chef Ingo Mayr.

Ernste Worte gab es bei der SPÖ zur Situation der österreichischen Sozialdemokratie nach den Bundespräsidentschaftswahlen, vehemente Forderungen nach Steuer- und Lohngerechtigkeit und eine klare Ansage zum anstehenden Duell zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer.

„In Erinnerungen an die großen Erfolge der SPÖ in der Vergangenheit zu schwelgen ist zu wenig. Allerspätestens nach dem Ergebnis der Bundespräsidentschaftswahlen steht außer Frage, dass nunmehr substantielle Änderungen in der Politik der SPÖ notwendig sind“, appellierte Tirols SP-Chef Ingo Mayr in seiner Rede. Großen Applaus erntete Mayr für seine deutliche Absage an FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidaten Norbert Hofer. „Er wäre nicht die richtige Wahl für dieses Land. Ich wähle daher am 22. Mai Alexander Van der Bellen.“

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