Haus der Begegnung wird 50 Jahre alt

Seit 50 Jahren gibt es in Innsbruck das Haus der Begegnung. Seit der Gründung durch Bischof Paulus Rusch werden im diözesanen Bildungshaus kirchen- und gesellschaftspolitische Fragen zum Thema gemacht und diskutiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten Aktivisten der Katholischen Arbeiterjugend und der Arbeiterbewegung an der Ecke Museumsstraße - Brunecker-Straße ein Sozialzentrum auf, das Arbeits- und Wohnungssuchende beriet und unterstützte. Das Haus wurde schnell zu klein. Die Katholische Arbeiterjugend rief eine Baustein-Aktion ins Leben, Jugendliche sammelten rund 200.000 Schilling und legten damit den Grundstein zum Bau eines neuen Hauses.

Haus der Begegnung von außen

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Das Haus der Begegnung vom Rennweg aus

An der Ecke Tschurtschenthalerstraße/Rennweg entstand eine Bildungseinrichtung, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass sie aktuelle sozial- und gesellschaftspolitische Fragen aufgreift und ins Gespräch bringt.

Elisabeth Anker

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Elisabeth Anker

Kirche muss Farbe bekennen

Leiterin Elisabeth Anker sagt, die Pioniere der Gründerzeit hätten etwas sehr Mutiges gemacht, sie haben die Kirche Farbe bekennen lassen. „Auch heute muss Kirche Farbe bekennen: ethische Fragen, Fragen der Ökologie, der Schöpfungsverantwortung, des interkulturellen und interreligiösen Dialogs, einer menschenwürdigen Arbeitswelt und einer Gesellschaft, in der es genug für Alle geben kann. Diese Fragen sind uns nach wie vor aufgegeben.“

Cafeteria im Haus der Begegnung

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Cafeteria im Haus der Begegnung

Eröffnet und eingeweiht wurde das Haus der Begegnung am 25. April 1966 von Bischof Paulus Rusch. In der Folge wurde es mehrmals um- und ausgebaut. Heute präsentiert sich das Haus als moderne Bildungseinrichtung mit Cafeteria, Mittagstisch, Tagungsräumen und Gästezimmern. 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Besucher. Im Vorjahr kamen 40.000 Besucher in das Haus.

Bestimmendes Thema 2015 war Flucht und Asyl

Die Theologin und Erwachsenenbildnerin Elisabeth Anker leitet das Haus der Begegnung seit 2010 und ist für die inhaltliche Ausrichtung verantwortlich. Sie erklärte gegenüber dem ORF Tirol, im letzten Jahr sei es gelungen, 2.500 Menschen anzusprechen, die sich über das Thema „Flucht und Asyl“ Gedanken gemacht haben. „Das ist ein deutlicher Schwerpunkt gewesen und ist es auch nach wie vor.“ Für die Zukunft wünscht sich Anker, dass das Haus bleibt, was es von Beginn an gewesen ist: ein Ort der Begegnung und der Bildung, der für alle offen ist.

Das 50-Jahr-Jubiläum wird mit einem Tag der offenen Tür begangen. Am Freitag den 22. April ab 15.00 Uhr können Sie im Haus der Begegnung an mehreren Veranstaltungen gratis teilnehmen.

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