Mensch sorgt für Meeresspiegel-Anstieg

Ein Team von Wissenschaftern mit Tiroler Beteiligung hat nachgewiesen, dass der verstärkte Anstieg des Meeresspiegels in den letzten 50 Jahren auf menschliche Einflüsse zurückgeht. Noch nie in den letzten 3.000 Jahren war der Anstieg des Meeres so rasant.

Um etwa drei Millimeter pro Jahr stieg der Meeresspiegel in den letzten 50 Jahren, davon waren es etwa ein bis 1,5 Millimeter, sagt Kristin Richter vom Institut für Atmosphären- und Kryowissenschaften der Universität Innsbruck, die eine der Autorinnen der Studie ist.

Drei Millimeter im Jahr klingen auf den ersten Blick unspektakulär, doch in Summe waren das in den letzten 50 Jahren 15 Zentimeter und im gesamten 20. Jahrhundert 20 Zentimeter. Das ist eine zunehmende Gefahr für Länder und Städte an den Küsten. Da nun auch die häufiger vorkommenden schwächeren Stürme bereits für Überschwemmungen sorgen können.

Seit 1970 zwei Drittel menschengemacht

Den Anstieg in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts habe man noch mit natürlichen Ursachen erklären können, während das für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts nicht mehr gilt, sagt Richter. Seit 1970 seien schon etwa zwei Drittel des Anstiegs durch menschliche Emissionen verursacht. Grundlagen für die Erkenntnisse der Forscher sind Simulationen von Klimamodellen am Computer.

Der bis vor Kurzem in Innsbruck lehrende Klimaforscher Ben Marzaion, der ebenfalls an der Studie mitarbeitete, sieht vor dem Hintergrund des im Dezember in Paris verabschiedeten Klimaabkommens auch einen möglichen praktischen Nutzen solcher Studien: Man sei nicht mehr weit davon entfernt, menschengemachte Klimaschäden zu identifizieren. Damit könne man die Verursacher zur Begleichung von Klimaschäden heranziehen.

Link: