Ringen um Busparkplätze in Innsbruck

Bustourismus bringt der Stadt Innsbruck eine Wertschöpfung von 84 Millionen Euro. Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung, auf die die Wirtschaftskammer verweist. Von der Stadt fordert sie mehr Entgegenkommen auch bei den Busparkplätzen.

Die Wirtschaftskammer arbeitete in einer Wertschöpfungsstudie heraus, wie wichtig der Bustourismus für Innsbruck ist. Demnach kommen bei 22.000 Bussfahrten 880.000 Gäste in die Stadt. Das macht etwa ein Viertel der Altstadttouristen aus.

Handel profitiert am meisten

Busreisen sind ein wachsender Markt, der Geld bringt. Die Studie rechnet mit 84 Millionen Euro Wertschöpfungseffekt durch den Bustourismus, das entspreche 1.225 Vollzeitarbeitsplätzen. Am meisten davon profitiere der Handel mit einem Wertschöpfungseffekt von 27 Millionen und einem Beschäftigungseffekt von 515 Arbeitsplätzen. Aber auch Beherbergungsbetriebe sowie die Branchen Gastronomie, Kunst, Unterhaltung und Erholung profitierten spürbar.

Karl Ischia

ORF

Karl Ischia

Wichtig sei es daher auch, die fast ideale Parkplatzsituation mitten in der Stadt zu erhalten, auch wenn das Fennerareal wegen des Umbaus des MCI in den nächsten zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung stehe, erklärt Karl Ischia von der Wirtschaftskammer. Wichtig sei, dass die andiskutierte Busgarage unter dem MCI auch entstehe und man in der Zwischenzeit ein gutes Management unternehme.

Kritik an der Politik

Die Stadtpolitik scheine die Wichtigkeit dieses Wirtschaftsfaktors massiv zu unterschätzen, so Ischia. Davon zeuge das völlig unreflektierte Ansinnen eines kompletten Busparkverbotes im Stadtgebiet ohne adäquate Ersatzlösung oder die „absolut überzogene Haltung bei der Verlegung der Bushaltestelle aus der Heiliggeiststraße“. Am Beispiel Salzburg könne man deutlich sehen, wie sensibel der Bustourismus auf solche Verschlechterungen reagiere.

Bustouristen seien oft Ersttouristen aus neuen Märkten. Sollte das Angebot in Innsbruck nicht mehr stimmen, befürchtet Ischia, dass ausländische Busunternehmen Innsbruck künftig nicht mehr ansteuern werden. Der Reisemarkt sei hart umkämpft.

Tourismusstadtrat: Busparkverbot ist vom Tisch

Der Innsbrucker Tourismusstadtrat Franz Xaver Gruber (ÖVP) sagte in einer Reaktion auf die Kritik der Wirtschaftskammer, Der Bustourismus spiele für die Landeshauptstadt und Tirol eine enorm wichtige Rolle. Dieser bringe unverzichtbare Wertschöpfung, schaffe Arbeitsplätze und habe wieder Zukunft. Deshalb müssee man ein geordnetes Parkplatzangebot für Busse nachhaltig sichern und das Angebot für diesen Tourismuszweig weiter verbessern. Das generelle Busparkverbot in der Stadt sei übrigens schon vom Tisch, bezüglich der Haltestelle für den Ausflugsbusverkehr werde derzeit noch verhandelt.