Weniger Delikte - mehr Fälle aufgeklärt

Im Jahr 2015 ist die Zahl der angezeigten Delikte in Tirol um 1,3 Prozent gesunken. Gleichzeitig gab es die höchste Aufklärungsquote seit elf Jahren. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik der Tiroler Polizei hervor.

Was die Zahlen aussagen

Die Statistik beschreibt die Zahl der Anzeigen, nicht der tatsächlich verübten Delikte oder gar Verurteilungen. Wie der Kriminalsoziologe Norbert Leonhardmair gegenüber dem Kurier sagte: „Kriminalstatistiken sagen wenig über Kriminalität aus, sondern belegen, was die Polizei tut.“

43.352 Delikte wurden 2015 in Tirol angezeigt. Das sind um 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote mit 51,2 Prozent weiter gestiegen. Das ist die höchste Aufklärungsrate in Tirol seit dem Jahr 2005. Im bundesweiten Vergleich liegt Tirol hinter Vorarlberg an der zweiten Stelle.

Höchste Aufklärungsrate im Bezirk Reutte

Den höchsten Rückgang bei den Straftaten verzeichnete der Bezirk Imst mit einem Minus von 7,3 Prozent, gefolgt vom Bezirk Kufstein mit einem Rückgang von 6,4 Prozent. Die höchsten Aufklärungsquoten konnten 2015 erneut die Bezirke Reutte (60,6 Prozent), Kufstein (56,2 Prozent) und Innsbruck-Land (56,2 Prozent) verzeichnen.

Ein Drittel der Straftaten in Innsbruck

33 Prozent aller angezeigten Straftaten wurden im Jahr 2015 in Innsbruck begangen. 14.435 angezeigte Delikte sind eine Steigerung um 2,3 Prozent. Die Aufklärungsquote konnte um 0,7 auf 50,6 Prozent gesteigert werden. Damit weist Innsbruck nach Bregenz die zweithöchste Aufklärungsquote unter den Landeshauptstädten Österreichs auf.

Polizei Chefetage

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Polizeidirketor Helmut Tomac präsentierte - flankiert von Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler und LKA-Chef Walter Pupp die aktuelle Statistik.

Weniger Gewaltdelikte

Gesunken sind im Jahr 2015 die Zahl der Gewaltdelikte, der Diebstähle und der Sachbeschädigungen. Im vergangenen Jahr gab es auch weniger angezeigte Wirtschaftsdelikte und weniger Betrugsfälle.

Mehr Einbruchsdiebstähle

Eine Steigerung gab es tirolweit bei den Einbruchsdiebstählen. Vor allem im Bereich des Wohnungs- und Wohnhauseinbruches kam es zu einem deutlichen Plus von 11,3 Prozent.

Einer der kriminalpolizeilichen Schwerpunkte für das Jahr 2016 ist daher die Bekämpfung der Einbruchskriminalität, kündigte Landespolizeidirektor Helmut Tomac bei der Pressekonferenz am Donnerstag an. Auch im Bereich Cyber Crime gab es im Vergleich zum Vorjahr einen deutlichen Anstieg von 14,6 Prozent. Hier wuden 848 Delikte zur Anzeige gebracht. Ein Großteil dieser Anzeigen waren Internetbetrügereien.

Fremde Tatverdächtige vor allem Touristen

Insgesamt 25.059 Tatverdächtige ermittelte die Tiroler Polizei im vergangenen Jahr. 41,4 Prozent waren Fremde, das ist eine Steigerung um 0,9 Prozent. Knapp ein Drittel davon sind Touristen (2.923), gefolgt von Arbeitnehmern (2.648) und Fremden ohne Beschäftigung (1.810). 15,4 Prozent der als tatverdächtig ausgemittelten Fremden sind Asylwerber. Bei den von fremden Personen begangenen Delikten handelt es sich vor allem um Diebstähle, fahrlässige Körperverletzungen, Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz oder Körperverletzungen.

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