Familienbetriebe im Tourismus werden erforscht

Der Anteil der Familienbetriebe im Tourismus ist in Tirol mit 90 Prozent besonders hoch. Diese Unternehmen sollen künftig mit Erkenntnissen der Wissenschaft unterstützt werden. Das Land hat dazu einen eigenen Lehrstuhl gestiftet.

Ziel des Instituts ist es einerseits wissenschaftliche Beiträge zu publizieren, andererseits aber auch Familienunternehmen ganz konkret Hilfestellung in der Praxis zu liefern, sagt der Leiter des Instituts, der Sozial- und Wirtschaftswissenschafter Mike Peters.

Spezielle Merkmale von Familienbetrieben

Familienunternehmen würden anders funktionieren als etwas Aktiengesellschaften, erklärt Peters. Grundsätzlich seien Familienunternehmen lange am Markt, sehr stabil, würden aber langsamer wachsen. Die Nachfolgefrage sei ein zentrales Thema. Weiters führt der Wissenschafter den oft engen Kundenkontakt zwischen Familienbetrieb und Gast an. Positiv sieht er auch die regionale Verankerung und die Nachhaltigkeit. „Die wollen ein gut geführtes Hotel übergeben“, so der Wissenschafter.

Wissenstranfer von Uni zu Unternehmen

„Ich glaube, dass es unsere Aufgabe sein sollte, Instrumente für die Politik und Familienbetriebe zu entwickeln, die ihnen helfen, dass sie weiter am Markt bestehen können, Kooperationen bilden können und Innovationen einführen“, erklärt Peters. Damit meint er unter anderem Coachings, die aufzeigen, was unbedingt vermieden werden oder wo man früh hinschauen soll.

Auch bei der Frage, wie man die Nachfolge plant, soll den Betrieben Hilfe geboten werden. Peters weiß auch, dass Familienbetriebe oft wenig Zeit hätten, sich um Trends am Markt zu kümmern. Auch diese wissenschaftlichen Erkenntnisse möchte er in die Betriebe bringen. „Es ist wichtig für uns, dass es gute Wege gibt, kleine Betriebe über Finanzierungsmöglichkeiten, Kooperationsoptionen und Produktentwicklungen Chancen am Markt zu geben.“

Antrittsvorlesung am Dienstag

Der Lehrstuhl „KMU & Tourismus“ ist am Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus an der Universität Innsbruck angesiedelt.

Die Antrittsvorlesung von Peters findet am Dienstag ab 17.00 in der Theologischen Fakultät der Uni Innsbruck statt und ist für Interessierte öffentlich zugänglich.

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