Hinter uns liegt der zweitwärmste Winter

Dieser Winter ist in Tirol der zweitwärmste Winter der Messgeschichte gewesen. Nur im Winter 2006/07 war es laut ZAMG in Tirol noch wärmer. Niederschläge und Sonnenschein waren in diesem Winter sehr ungleich verteilt.

Mit dem 29. Februar endete heuer der meteorologische Winter. Um 2,6 Grad lag die Temperatur in diesem Winter über dem Durchschnitt. Als Durchschnittsperiode dienen den Meteorologen derzeit die 30 Jahre von 1981 bis 2010. Im Dezember und im Februar lagen die Temperaturen sogar 3,3 Grad über den Durchschnitt, im Jänner war es immerhin noch um 1,4 Grad zu warm.

Trockener Dezember, nasser Februar

Im Gegensatz zu den Temperaturen fällt die Niederschlagsbilanz mit einem Plus von sieben Prozent wenig spektakulär aus. Die Niederschläge waren in diesem Winter aber sehr ungleichmäßig verteilt. Im Dezember war es in Tirol extrem trocken, in Osttirol gab es überhaupt fast keine Niederschläge und damit auch praktisch keinen Schnee - Kunstschnee rettet Skigebiete. Das führte in Folge auch zu einer für diese Jahreszeit hohen Waldbrandgefahr und einem weitgehenden Verbot für Feuerwerke in der Silvesternacht - mehr dazu in Verbot für private Feuerwerke ausgeweitet. Ende Dezember vernichtete im Obernbergtal ein Waldbrand auf etwa 2.000 Meter Seehöhe fünf Hektar Wald - mehr dazu in Brand vernichtet fünf Hektar Wald.

Im Jänner war es mit der Trockenheit vorbei, die Niederschläge lagen bereits 23 Prozent über dem Mittel. Im Februar verstärkte sich dieser Trend nochmals, diesmal waren es schon 62 Prozent mehr Niederschlag.

Niederschlagskarte Österreich von Dezember 2015 und Februar 2016

ZAMG

Die Grafik der Abweichungen beim Niederschlag im Dezember (oben) und im Februar (unten) zeigt: Der Winter war in ganz Österreich unausgewogen

Die Sonne schien auf den gesamten Winter gesehen fast genauso lang wie sie es im Durschnitt der letzten Jahrzehnte tat. Nur minus ein Prozent betrug die Abweichung. Aber auch hier gab es eine starke Abnahme vom Winterbeginn zum Winterende hin. Auf einen sehr sonnigen Dezember folgte ein bereits relativ trüber Jänner und ein nochmals mehr bewölkter Februar.

Trend zu wärmeren Wintern

Eine Auswertung der ZAMG für ganz Österreich zeigt, dass sich der Charakter der Winter langsam ändert. Der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik sagt, in den letzten 40 Jahren seien extrem kalte Winter ausgeblieben und es habe sehr viele milde Winter gegeben. Seit dem Beginn der Messungen im jahr 1767 sei das winterliche Temperaturniveau um etwa zwei Grad gestiegen.

Karte der Temperaturanomalien im Winter

ZAMG