Alle Landesparteien mit Ergebnis zufrieden

Durchwegs positiv kommentieren die Spitzen der im Landtag vertretenen Parteien die Ergebnisse der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl. Die Grüne und die FPÖ sprechen sogar von einem vollen Erfolg.

Die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in 277 der 279 Gemeinden Tirols sind geschlagen: Die ÖVP konnte ihre Vormachtstellung mit teils eindeutigen Ergebnissen in größeren Gemeinden und Bezirkshauptstädten verteidigen, obwohl es mit Lienz und vor allem Kufstein Wermutstropfen gibt. Tirols Landeshauptmann und ÖVP-Landesparteichef Günther Platter hat sich mit den Ergebnissen seiner Partei bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am Sonntag zufrieden gezeigt. Man habe „von einem hohen Niveau ausgehend“ die Mandate halten können. Als „bittere Niederlage“ bezeichnete er hingegen das Ergebnis in Kufstein.

„Es gibt keinen Rechtsruck“, diagnostizierte der Landeshauptmann weiter und verwies dabei auf die nicht allzu großen Zugewinne der Freiheitlichen. Die FPÖ habe „nur eine Linie“ gehabt, spielte er auf die Flüchtlingspolitik an, und dies sei „nicht aufgegangen“.

Reaktionen der Landesparteichefs

Sybille Brunner hat die Parteispitzen der im Landtag vertretenen Parteien befragt.

Bei der SPÖ überwiegt die Freude

Die Tiroler SPÖ freute sich indes trotz teils schwerer Niederlagen in wichtigen Gemeinden wie in Jenbach, Landeck oder Imst über Wahlerfolge etwa in Lienz, Kirchberg, Sellrain oder auch Wörgl, wo Bürgermeisterin Hedi Wechner mit einer Namensliste angetreten war. Und die Partei blickte natürlich auch nach Roppen, wo Parteichef Ingo Mayr trotz Verlusten als Bürgermeister bestätigt wurde.

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Alle Ergebnisse im Detail

„Ingo Mayr kennt die wahren Bedürfnisse der Menschen und weiß, wie man Wahlen gewinnt. Der heutige Tag ist dafür ein weiterer Beweis. Mit so einem Vorsitzenden blicke ich optimistisch in die Zukunft“, stärkte Landesgeschäftsführer Georg Dornauer dem parteiintern nicht immer unumstrittenen Vorsitzenden den Rücken.

Grüne haben Wahlziel erreicht

Die Grünen konnten vor allem Zugewinne in Gemeinden im sogenannten Speckgürtel um Innsbruck sowie in größeren Orten im Inntal verzeichnen.

Erfreut über die Wahlausgänge zeigten sich daher die Grünen. Die Gemeinderatswahlen hätten ihnen die bisher größten Zugewinne auf kommunaler Ebene beschert. „Das ist ein absoluter Freudentag für uns Grüne“, jubilierte Landessprecher Georg Willi. Das Wahlziel, mit 50 Prozent mehr Gemeindegruppen anzutreten und 50 Prozent mehr Mandate zu erzielen, sei erreicht worden. Darüber hinaus stehe man mit Gabi Kapferer-Pittracher in Axams erstmals in einer Stichwahl um das Bürgermeisteramt.

FPÖ steigert Mandate deutlich

Zufrieden zeigte sich auch die Tiroler FPÖ. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Unser Wahlziel von 100 Mandaten wurde eindeutig übertroffen, wir haben uns nämlich verdreifacht“, erklärte Landesparteiobmann Markus Abwerzger in einer Aussendung. Abwerzger verwies auf den eroberten Bürgermeistersessel in Jochberg und die Stichwahlen mit FP-Kandidaten in St. Jakob in Defereggen und Rattenberg. Zudem freute er sich, dass die FPÖ in Kufstein, Wörgl, Schwaz, St. Johann und Jenbach die jeweils zweitstärkste Kraft geworden sei. Zudem zeigt er sich zuversichtlich, dass Gerald Hauser in St. Jakob in Defereggen die Stichwahl gewinnen wird.

Deutlich mehr unabhängige Listen

Die unabhängigen Listen nehmen zu und das sei der Verdienst der Liste Fritz, so Parteigründer Fritz Dinkhauser. Alle Listen die seine Partei unterstützt hat, hätten auch den Einzug in die Gemeindestuben erreicht. Das sei ein gutes Signal so Dinkhauser.

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