Bürgermeister Köll wird herausgefordert

Seit 25 Jahren ist Andreas Köll (ÖVP) Bürgermeister in Matrei in Osttirol. Vor allem wegen der hohen kolportierten Schulden Matreis geriet er unter Druck. Sein Herausforderer ist ein 52-jähriger Tierarzt.

Die 4.800 Einwohner zählende Gemeinde am Fuße des Felbertauern hat einiges an Infrastruktur zu bieten - das Fußballstadion Tauernstadion, einen Hubschrauberlandeplatz, eine Skischaukel oder auch ein Schwimmbad.

Um die Gemeindefinanzen von Matrei soll es jedoch schlecht bestellt sein. Schulden um die 40 Millionen Euro werden kolportiert. Deshalb war schon im Mai eine kommissarische Verwaltung von Matrei in Osttirol Gesprächsthema - mehr dazu in Köll will Matrei mit Agrar-Gründen sanieren (tirol.ORF.at, 18.9.2015)

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Kölls Herausforderer Bernd Hradecky von der Matreier Liste fordert ein Ende der Schuldenpolitik. Dem widerspricht Köll. Die Schulden der Gemeinde seien überschaubar, so Köll.

Köll betont Infrakturvorsprung für Matrei

Für Andreas Köll ist es bereits der fünfte Wahlgang. Der Langzeitbürgermeister gibt sich gelassen. Vieles sei investiert und erreicht worden. Dieser Infrastrukturvorsprung komme jedem Einwohner von Matrei in Zukunft zugute. Es stimme zudem nicht, dass Matrei 40 Mio. Euro an Schulden habe. Die Gemeinde habe aktuell 12 Millionen Euro Schulden bei der Bank, dazu 1,5 Millionen Euro Leasingverbindlichkeiten und Haftungen beim Abwasserverband sowie Schulden aus Kanalbauten.

Auch mit seiner Natura 2000-Politik geriet Köll in die Kritik. Im Vorjahr hatte das Land die Ausweisung der gesamten Isel und eines Teils ihrer Zubringerbäche als Natura-2000-Gebiet beschlossen. Die Folge war heftige Kritik von Köll. Für den Fall, dass er bei der Gemeinderatswahl am 28. Februar erneut das Vertrauen bekomme, hatte Köll im Juni eine Volksbefragung in seiner Gemeinde angekündigt - mehr dazu in Heftige Kritik nach Isel-Nominierung.

Herausforderer sieht sich in Arbeit bestärkt

Bernd Hradecky glaubt, dass Kölls Stern am Sinken ist. Vor allem in den letzten zwei Jahren sei seine Position im Bezirk und im Land deutlich geschwächt worden. Das bestärke seine Mitstreiter in der Arbeit.

Das will Köll nicht gelten lassen. Er habe kein Problem, wenn sein Herausforderer bei dieser Einschätzung bleibe. Aber man werde sehen, wie die Matreier Bevölkerung darüber denke. Er sei optimistisch, da er sehr viele Gespräche in den vergangenen Tagen und Woche geführt habe.

Links: