Fußballereltern kurz vor Schlägerei

Bei einem Hallenmeisterschaftsspiel des Fußballnachwuchses in der Gemeinde Rum (Bezirk Innsbruck-Land) hat es am Wochenende eine heftige Auseinandersetzung unter Eltern gegeben. Eine Schlägerei wurde nur knapp verhindert.

Beim Spiel der U11-Mannschaften von Imst und Rum im Rahmen eines Turniers der Tiroler Hallennachwuchsmeisterschaft eskalierte die Situation neben dem Spielfeld. Es begann mit wüsten Beschimpfungen des Schiedsrichters und endete damit, dass zwei Eltern verbal immer heftiger aneinander gerieten. Nur durch das sofortige Eingreifen anderer Zuseher konnte eine Schlägerei verhindert werden.

Andrea Marchori war Augenzeuge der unschönen Szenen. Er sei seit sechs Jahren mit seinem Sohn auf Tiroler Hallen- und Fußballplätzen unterwegs, aber so etwas habe er noch nie erlebt. Das Spiel Rum gegen Imst endete übrigens mit 0:2. Beim nachfolgenden Spiel zog man bereits Konsequenzen: Es fand ohne Zuschauer statt.

Josef Geisler

Tiroler Fußballverband

TFV-Präsident Josef Geisler

Fußball Spiegelbild der Gesellschaft

Entsetzt über die Vorfälle beim Nachwuchsturnier zeigte sich auch der Präsident des Tiroler Fußballverbandes (TFV), Josef Geisler. Der organisierte Fußball, für den der TFV stehe, sei aber eben auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Deshalb könne es auch bei der Ausübung des Fußballsports bzw. in diesem Zusammenhang vereinzelt zu Ausschreitungen kommen. Diese Vorfälle seien sehr selten, „Gott sei Dank“, so Geisler. Jedoch sei jeder ein Vorfall zu viel.

Fußballverband soll Verhaltensregeln vorgeben

Marchori sieht auch den TFV gefordert. Es liege auch in der Verantwortung des Verbandes, die Vereine etwa durch Auferlegen von Verhaltensregeln dazu aufzufordern, die eigenen Mitglieder und auch die Eltern zu sensibilisieren und aufzuklären, wie man sich bei Sportveranstaltungen zu verhalten habe.

Eltern unterliegen nicht Sanktionsgewalt des TFV

Geisler verwies darauf, dass solche Maßnahmen bereits seit Längerem vom TFV gesetzt würden. Die Sanktionierung solcher Vorfälle wie zuletzt in Rum sei aber schwierig. Wenn Spieler und Funktionäre Fehlverhalten gesetzt hätten, müssten in den entsprechenden Gremien entsprechende Verfahren durchgeführt werden. Benehmen sich aber Zuschauer daneben – und dazu zählt er auch die Eltern -, unterlägen sie nicht der Sanktionsgewalt des TFV, so Geisler.