Tiroler Hilfe nach Zugunglück in Bayern

Tiroler Rettungskräfte waren nach dem Zugunglück in Bayern im Einsatz. Dienstagfrüh waren bei Bad Aibling in Oberbayern zwei Personenzüge zusammengestoßen. Elf Personen starben, Dutzende Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Insgesamt waren 135 Tiroler, darunter zwölf Notärzte am Unfallort. Am späten Vormittag konnten die Tiroler Einsatzkräfte wieder abziehen, weil genügend andere Rettungskräfte vor Ort waren.

Einsatzbesprechung mit Helfern des Roten Kreuzes

Noggler, Rotes Kreuz

Einsatzbesprechungen durch bayerische Einsatzleiter

Der Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes Gerhard Thurner koordinierte den Einsatz der Tiroler Rettungskräfte. Man sei mit einzelnen mit Notärzten besetzten Fahrzeugen so weit wie möglich zur Unfallstelle vorgerückt und man habe den Shuttledienst von den Hubschraubern bereitgestellt, die die Schwerverletzten zu den Rettungswägen geflogen haben, so Thurner. „Es ist optimal, wenn an einem Faschingsdienstagvormittag innerhalb einer Stunde über 120 Sanitäterinnen und Sanitäter und Notärzte aus Tirol im benachbarten Bayern Menschenleben retten können, da braucht es genau jene Strukturen, die wir in Tirol mit der engen Vernetzung von Rettungsdienst und Katastrophenhilfe im Roten Kreuz haben“.

Frontal aufeinander geprallt

Gegen 6.45 Uhr waren auf einer Regionalzugstrecke bei Bad Aibling zwei Personenzüge frontal ineinander geprallt. Über die Unfallursache besteht derzeit noch Unklarheit. Bei dem Unglück wurden etwa 90 Personen verletzt, 40 davon wurden schwer verletzt und 15 erlitten schwerste Verletzungen.

Tiroler Rettungsfahrzeug bei Rettungsarbeiten in Bayern

APA/dpa/Sven Hoppe

Ein Tiroler Rettungsfahrzeug im Einsatz

Die Rettung der Opfer von der Unglücksstelle in einem schwer zugänglichen Waldstück gestaltete sich schwierig, da die Gleise direkt neben dem Flüsschen Mangfall an einer Hangkante liegen. Helikopter brachten die Schwerverletzten in Spitäler, während die zahlreichen Leichtverletzten zunächst in einer Sammelstelle versorgt wurden. Dabei half auch die Wasserwacht, die die Verletzten von der direkt an dem Flüsschen Mangfall gelegenen Unfallstelle an das gegenüberliegende Ufer brachte - mehr dazu in Mehrere Tote in Bayern

Zugunglück Bad Aibling Rettungskräfte

zeitungsfoto.at

Zahlreiche Rettungskräfte sind in Bad Aibling im Einsatz

Die Züge der ÖBB von und nach München sind von der Sperre der Zugstrecke nicht betroffen, da sich der Unfall auf einer Nebenstrecke ereignete.

Weiterreise für Flüchtlinge nicht möglich

Auswirkungen hat das Zugunglück auch auf die Flüchtlingssituation in Kufstein. Aufgrund der Vorkommnisse kann die Weiterreise von 750 Flüchtlingen nach Deutschland nicht wie geplant stattfinden. Um einen Rückstau und eine Überbelegung der Flüchtlingsunterkunft in Kufstein zu vermeiden und die Versorgung zu gewährleisten, werden heute keine weiteren Flüchtlinge nach Kufstein gebracht.