TIWAG beschloss weitere Strompreissenkung

Es gibt eine weitere Strompreissenkung der TIWAG, allerdings bleibt der Strom durch den Netzzuschlag trotzdem teurer. Zu diesem Schluss kamen der neue TIWAG-Chef Erich Entstrasser und Eigentümervertreter Günther Platter am Donnerstag.

Unterm Strich habe Tirol jetzt wieder den günstigsten Strompreis Österreichs, sagten Platter und Entstrasser nach dem Gespräch am Donnerstag. Das sei auch das Ziel gewesen, so Landeshauptmann Günther Platter. „Deshalb hat der TIWAG-Vorstand vor zwei Tagen beschlossen, dass eine neuerliche Strompreissenkung um 2,5 Prozent stattfinden wird, damit wir nachweislich die günstigsten Strompreisanbieter sein werden.“

LH Günther Platter und TIWAG-Chef Erich Entstrasser

ORF

Platter und Entstrasser im Gespräch

Strompreis besteht aus:

  • reinem Energiepreis
  • Ökostromabgabe
  • Netztarif

Ökostromabgabe und Netztarif werden von der Energie-Regulierungsbehörde festgelegt.

Netzzuschlag trifft alle Anbieter

Eine leichte Teuerung sei bei allen Anbietern gegeben, so Platter. Sein Anliegen war es, den günstigsten Strompreis anzubieten und das sei jetzt gewährleistet. „Ich kann mich ja nicht ins operative Geschäft einmischen“, so Platter.

Der neue Strompreis soll ab April 2016 gelten, die Teuerung werde 19 Euro brutto pro Jahr und Haushalt ausmachen. Die Kosten der Senkung beziffert der neue TIWAG-Vorstandsvorsitzende Erich Entstrasser mit fünf Millionen Euro pro Jahr. Das Gespräch zwischen Platter und Entstrasser am Donnerstag sollte einen Schlussstrich unter vorangegangene Querelen setzen.

Turbulenzen am Ende der alten Geschäftsführung

Das neue Jahr läutete eine neue Ära beim Landesstromversorger TIWAG ein. Der umstrittene TIWAG-Chef Bruno Wallnöfer ging mit Jahresende 2015 in Pension. Ihm folgte Erich Entstrasser als kaufmännisches Vorstandsmitglied nach - mehr dazu in TIWAG präsentiert neuen Vorstand.

Wallnöfers Abgang war aber nicht, wie erwartet, von Ehrungen und Festen begleitet. Ein Streit mit Eigentümervertreter Landeshauptmann Günther Platter um die Senkung des Strompreises eskalierte im Dezember - mehr dazu in Strompreis wird zum Politikum.

Zerwürfnis zwischen Platter und Wallnöfer

Schon vor Monaten hatte Platter angekündigt, dass der Strom billiger werden würde. Die TIWAG senkte daraufhin den Strompreis, erhöht aber gleichzeitig die Netzentgelte, wie im Dezember angekündigt wurde. Der Landeshauptmann war empört und bezeichnete dies als „Murks“. Es folgte ein Zerwürfnis zwischen dem Landeshauptmann und der TIWAG-Führung, die ihm ausrichten ließ, Platter solle sich nicht ins Geschäft einmischen - mehr dazu in TIWAG verteidigt höhere Netzentgelte. Der langjährige Aufsichtsratschef und Wallnöfer-Intimus Ferdinand Eberle trat Mitte Dezember zurück und wurde schnell nachbesetzt - mehr dazu in Eberle-Rücktritt: Nachfolger bereits bestimmt.

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